Landwirtschaft braucht innovative Ideen zum Überleben
Die Anstrengungen, die der Agrar- und Umweltminister Axel Vogel derzeit unternimmt, scheinen vielfältig. Zu einem Arbeitsbesuch besuchte er am Donnerstag den Landkreis Oder-Spree, um sich vor Ort ein genaues Bild zum Themenschwerpunkt Klimaschutz machen zu können und – das ist von besonderer Wichtigkeit – hier mit den Landwirten und Verantwortlichen ins Gespräch zu kommen. Zuvor traf sich die Delegation in Fürstenwalde mit den Verantwortlichen des Landkreises, namentlich dem ersten Beigeordneten und Dezernenten für Straßenverkehr, Ordnung und Umwelt, Sascha Gehm, sowie mit Gundula Teltewskaja, Beigeordneter und Dezernentin für Ländliche Entwicklung, zu einem kurzen Arbeitsgespräch.
Die Fürstenwalder Agrarprodukte GmbH Buchholz war dabei der erste Anlaufpunkt des Fünf-Stationen-Tages. Geschäftsführer Benjamin Meise begrüßte die Delegation dann auch gleich mit einer Mahnung, in dem er am Rande des Feldes eindrucksvoll auf das Sterben der Milchbauern in der Region aufmerksam machte. Gleichzeitig bekam Axel Vogel noch ein kleines Maßnahmen-Papier mit aussagekräftigem Inhalt übergeben, bevor es auf das Gelände der Fürstenwalder Agrarprodukte GmbH ging. Die Ideen der beiden Landwirte Benjamin und Fabian Meise scheinen unerschöpflich zu sein. Der Betrieb wird zum Vorzeigeobjekt in der Region. Mit Milch lässt sich durchaus viel machen, aber es muss bezahlbar bleiben. Der Qualitätsanspruch der Endverbraucher spielt dabei eine wesentliche Rolle. Mit Milchtankstellen hier in der Region und in Berlin bei namhaften Lebensmittlern sei man schon gut im Rennen, das gelingt aber auch nur, weil man eine kleine eigene Molkerei betreibt. Man kann eigentlich sagen, dass hier alles aus einer Hand kommt. Um dem Betrieb weiter wirtschaftlich am Laufen zu halten und nicht unterzugehen, hat der innovative Familienbetrieb bereits weitere Strategien entwickelt. Eine Biogasanlage ist schon mit dabei. Das verbleibende Endprodukt aus der Biogasanlage beispielsweise wird über eine Maschine besonders getrocknet und als „Rinderdung aus der Region“ zu Granulat weiterverarbeitet und erfolgreich vermarktet. Im Weiteren ging es auch um die ökologische Produktion auf den Äckern und die fortschreitende Klimaerwärmung sowie die verheerenden Dürreperioden in den letzten Jahren. Dabei habe man einen Bodenfachmann mit ins Kalkül gezogen, der sich nicht gerade begeistert über diese Bewirtschaftung geäußert hatte und auf ein Umdenken dränge. Man wolle jetzt mit geeigneten Maßnahmen anders bewirtschaften. Die Blühstreifen seien bereits auf 100 ha angelegt – mit Erfolg. Zukünftig möchte man gern Strom über die vielen Dächer, die durchaus eine Vielzahl an Kollektoren tragen können produzieren. Mit einem Unternehmen aus Erkner sei man da schon weit gekommen. Und die damit verbunden bürokratischen Hindernisse werde man bestimmt gelöst bekommen. Der Minister zeigte sich erfreut über so viele innovative Ideen und auch die breite Aufstellung des Unternehmens, das nichts unversucht lässt, das Familienunternehmen weiter zu entwickeln im wirtschaftlichen Sinne. |