Thematisiert Transformation und Fachkräftemangel

337.000 Beschäftigte in 68.000 Betrieben: In Berlin-Brandenburg ist mehr als jeder siebte Arbeitsplatz ein Handwerksarbeitsplatz oder mit dem Handwerk verbunden. Auf dem neunten Berlin-Brandenburger Gesellentag am letzten Samstag diskutieren Handwerker sowie die Vertreter aus Politik, Gewerkschaften und Handwerkskammern, wie sie das Handwerk der Region zukunftsfest aufstellen wollen. Tarifverträge sind das Markenzeichen guter Beschäftigungsverhältnisse und einer funktionierenden Sozialpartnerschaft zwischen Beschäftigten, Gewerkschaften und Arbeitgebern. Hier können die Arbeitgeber im Handwerk noch deutlich nachbessern, wenn sie in ihren Unternehmen nachhaltige und zukunftsfeste Arbeitsplätze schaffen wollen. Bundesweit waren 2022 nur 42 Prozent aller Beschäftigten in einem tarifgebundenen Handwerksbetrieb beschäftigt, mit deutlichen Unterschieden zwischen Ost- und West: In Ostdeutschland waren es 32 Prozent, in Westdeutschland 43 Prozent.

Das Handwerk steht aktuell vor großen Herausforderungen. Ob es in der Zukunft genügend Handwerker in der Region geben wird, hängt davon ab, wie sich der Ausbildungsmarkt entwickelt, wie das Handwerk zum Thema Zuwanderung steht und auch, wie sich die Tarifbindung in den Handwerksbranchen entwickelt, so Nele Techen, stellvertretende Vorsitzende des DGB Berlin-Brandenburg. Im Handwerk arbeiten weniger Arbeitnehmer nach Tarifvertrag als in vielen anderen Wirtschaftsbereichen so Techen oder im öffentlichen Dienst. Hier können die Arbeitgeber also noch eine deutliche Schippe drauflegen. Die Voraussetzungen dafür sind gut. Wir haben mit dem ehrenamtlichen Engagement von Gesellen im Handwerk eine sehr gute Grundlage und einen starken Motor für die demokratischen Selbstverwaltung, die wir nicht genug wertschätzen können und die wir immer wieder deutlich sichtbar machen müssen.

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