Forstwirtschaft fordert Kurswechsel in der Waldpolitik

Forstbranche stellt Berlin und Brüssel Mängelliste aus und zeigt auf, wie Walderhalt und heimische Holzversorgung gesichert werden können. Im Rahmen der 74. Jahrestagung des Deutschen Forstwirtschaftsrates fand die Mitgliederversammlung statt. Im Mittelpunkt standen die Verabschiedung der Eisenacher Erklärung, die aufzeigt, was in der aktuellen Waldpolitik schiefläuft. Die Auswirkungen der Klimakrise auf die Wälder in Deutschland und Europa sind dramatisch. Innerhalb weniger Jahre wurden sowohl volkswirtschaftliche Werte als auch ökologische Schätze erheblich beschädigt. Dies stellt eine große Belastung für die Gesellschaft und insbesondere für unsere zwei Millionen Waldbesitzenden dar, die Wiederaufforstung und Umbau zu stabilen, vielfältigen und leistungsfähigen Wäldern als Herkulesaufgabe zu leisten haben.

In der Eisenacher Erklärung fordert der Deutschen Forstwirtschaftsrat die politischen Entscheidungsträger in Berlin und Brüssel auf, das Subsidiaritätsprinzip zu wahren und die Freiheit und Selbstbestimmung der Regionen zu fördern. Die EU-Entwaldungsverordnung mit überbordenden bürokratischen Auflagen muss grundlegend überarbeitet und praxisgerecht ausgestaltet werden. Ein Bundeswaldgesetz, das eine aktive Klimaanpassung und die Pflege der Wälder eher ausbremst als fördert, wird abgelehnt.

Das laufende Vorhaben einer Bundeswaldgesetznovelle soll in der bisherigen Form und Ausrichtung nicht weiterverfolgt werden, da die Gesetzgebungskompetenz den Ländern ausreichende Regelungsmöglichkeiten für die forstwirtschaftliche Bewirtschaftung gibt. Jede Kürzung dringend benötigter Mittel für Wiederaufforstung, Waldumbau und angewandte Waldforschung stellen eine Katastrophe für Wälder und Forstwirtschaft dar. Die Zuständigkeit für Waldpolitik und Forstwirtschaft muss umfassend beim Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft verantwortet werden.

Auf der Mitgliederversammlung wurden außerdem Bernhard Breitsameter in Nachfolge von Josef Ziegler (Privatwald) und Moritz Petry in Nachfolge von Dr. Karl-Heinz Frieden (Kommunalwald) in das Präsidium des Deutschen Forstwirtschaftsrates gewählt.
v.l.n.r.: Moritz Petry (DFWR-Präsidium), Georg Schirmbeck (DFWR-Präsident), Bernhard Breitsameter (DFWR-Präsidium)

Eisenacher Erklärung

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