Wachstumsimpulse für 2024 nicht in Sicht
Bereits zum dritten Mal veröffentlicht pro agro e.V. – das Branchenbarometer Ernährungswirtschaft Brandenburg kurz vor der Grünen Woche. Die Lebensmittelhersteller aus Brandenburg werden zur aktuellen wirtschaftlichen Lage, Zukunftsprognosen und wichtigen Herausforderungen befragt. 78 Prozent der Befragten, die auch Aussteller in der Brandenburg Halle sind, wollen mit ihrem Auftritt für steigende Bekanntheit regionaler Produkte sorgen, nur knapp die Hälfte erwartet auch positive Effekte für den eigenen Geschäftserfolg. Das Wort Krise möchte eigentlich niemand mehr so richtig hören. Dennoch ist drei Jahre nach der ersten Befragung nur wenig Licht am Ende des Tunnels zu sehen. Zu sehr haben Inflation und die Verunsicherung zur Wirtschaftsentwicklung bei Verbrauchern das Kaufverhalten verändert. Zwar stehen regionale Lebensmittel und deren Hersteller aus Brandenburg bei Umfragen nach wie vor hoch im Kurs, im Einkaufskorb aber landen häufig wieder verstärkt eher die preisgünstigeren Handels- oder Discountmarken statt der regionalen Produkte. Für die Brandenburger Ernährungswirtschaft eine bedrohliche Entwicklung! Weniger Absatz bei steigenden Kosten ist für jedes Unternehmen auf Dauer existenzgefährdend.Oft denkt der Bürger bei den Preissteigerungen womöglich, dass es den Herstellern doch blendend gehen müsse. Von den Preiserhöhungen in den letzten 15 Monaten kommt beim Lebensmittelhersteller oder auch beim Landwirt nur ein Bruchteil an, mahnt Kai Rückewold, Geschäftsführer des Verbandes pro agro vor voreiligen Rückschlüssen. Pro agro vertritt die Interessen von rund 400 Unternehmen und Verbänden der Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie des Landtourismus.
Zu den Fakten des Branchenbarometers 2023: Das vergangene Geschäftsjahr ist für 32 Prozent der Unternehmen schlechter und für weitere 23 Prozent sogar deutlich schlechter verlaufen als 2022. 23 Prozent beurteilen die ohnehin schwierige Marktlage als gleichbleibend. Das verändert sich auch nicht bei der Prognose für 2024. Für 76 Prozent der Unternehmen ist keine Verbesserung der wirtschaftlichen Lage in Sicht. Knapp zwei Drittel von diesen erwarten sogar, dass es schlechter werden wird.