Erste Sitzung der Ad-hoc-AG für das Schwarze Elster-Gebiet

Auch in diesem Jahr sind in der Lausitz angespannte Abflussverhältnisse in den Fließgewässern zu beobachten. Die Schwarze Elster im Süden Brandenburgs ist besonders stark betroffen. Erste Maßnahmen werden zur Stabilisierung des Abflusses ergriffen. So hat das Landesamt für Umwelt Ende Mai die länderübergreifende Ad-hoc-AG „Extremsituation“ für das Schwarze Elster-Gebiet erstmals in diesem Jahr einberufen.
Aufgrund der langen Trockenheit der letzten Jahre weisen die Böden weiterhin eine zum Teil immer noch außergewöhnliche Dürre auf. Vor allem in der Lausitz bewirkten die Niederschläge im Winterhalbjahr kaum eine Besserung. Die Niederschläge im Einzugsgebiet der Schwarzen Elster lagen in diesem Jahr unter den langjährigen Mittelwerten (Bezugsreihe 1981 bis 2010). Besonders im März 2022 wurde an der Station Cottbus mit lediglich 7 Prozent des langjährigen Niederschlags (Bezugsreihe 1981 bis 2021) ein historischer Tiefststand seit Beginn der Wetterauszeichnungen im Jahr 1888 gemessen. Dies hatte zur Folge, dass im Schwarze Elster-Gebiet das Stauziel des Speicherbeckens Niemtsch (Senftenberger See) nicht erreicht werden konnte. Anfang Mai standen nur 92,7 Prozent der maximal verfügbaren Speicherreserven zur Verfügung.

Mit steigenden Temperaturen verringerte sich auch der Abfluss der Schwarzen Elster. Am sächsischen Pegel Neuwiese (zwischen Hoyerswerda und Senftenberg) wurden seit der 20. Kalenderwoche Abflüsse unter 1 Kubikmeter pro Sekunde gemessen. Der Mittlere Abfluss an diesem Pegel liegt bei 2,94 Kubikmeter pro Sekunde. Somit war es erforderlich, dass ab Mitte Mai auch die Grubenwasserreinigungsanlage Rainitza mit der Stützung des Abflusses der Schwarzen Elster begann.

Durch die Stützung des Abflusses der Schwarzen Elster sank der Wasserstand des Speicherbeckens Niemtsch seit Anfang Mai um 16 Zentimeter und liegt aktuell (02.06.2022) bei 98,80 M Normalhöhennull. Aufgrund der Wetterprognosen ist nicht von einer Entspannung der hydrologischen Situation auszugehen, die Niederschläge in der letzten Woche brachten keine wesentlichen Änderungen bei den Lausitzer Flüssen.

Aus diesen Gründen hat das Landesamt für Umwelt die Ad-hoc-AG „Extremsituation“ für das Schwarze Elster-Gebiet einberufen – eine länderübergreifende Arbeitsgruppe, um schnellstmöglich zielorientierte Maßnahmen zur Sicherung des Abflusses der Schwarzen Elster, aber auch zum schonenden Umgang mit den zur Verfügung stehenden Reserven abzustimmen und umzusetzen. Gleichzeitig ist für Alle ein schonender und nachhaltiger Umgang mit der Ressource Wasser dringend geboten.

 

Foto:wasser

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