Gewerkschaft streitet mit Erfolg für mehr Lohn

Wer Büros, Schulen oder Arztpraxen im Landkreis Oder-Spree saubermacht, verdient jetzt mehr Geld: Ab Januar bekommen Reinigungskräfte einen Stundenlohn von 14,25 Euro – und damit 75 Cent mehr als bislang. Das teilt die Gebäudereiniger-Gewerkschaft IG Bau Oderland mit. Das ist der neue Branchen-Mindestlohn für die Innenreinigung von Gebäuden, sagt Astrid Gehrke von der IG Bau Oderland. Damit sei für die insgesamt 66 Unternehmen der Reinigungsbranche im Landkreis Oder-Spree eine neue „Lohn-Marke“ gesetzt. In einem Jahr klettert der Lohn dann noch einmal nach oben – auf glatte 15 Euro pro Stunde. Für Gebäudereinigerinnen ist das eine wichtige Stufe auf der Lohn-Leiter, so Astrid Gehrke.

Der Gewerkschaft sei es damit gelungen, für die Beschäftigten im Gebäudereiniger-Handwerk in nur zwei Jahren ein Lohn-Plus von über 11 Prozent herauszuholen. Das ist ein gewaltiger Lohn-Sprung nach oben. Gebäudereinigerinnen bekommen den harten Job, den sie machen, damit deutlich fairer bezahlt: Sie bekommen für ihre saubere Arbeit jetzt auch einen sauberen Lohn.

Insgesamt sind nach Angaben der IG Bau rund 720 Menschen im Landkreis Oder-Spree in der Gebäudereiniger-Branche beschäftigt. Darunter auch Glas- und Fassadenreiniger. Deren Stundenlohn steigt ebenfalls im Januar. Wer bei Wind und Wetter draußen Glasfassaden professionell saubermacht, bekommt dafür jetzt mindestens 17,65 Euro pro Stunde – und damit 95 Cent mehr als vorher. Das sei der Branchen-Mindestlohn für gelernte Fachkräfte – und damit für die Arbeitgeber im Kreis Oder-Spree ein wichtiges unteres Lohn-Limit.
Außerdem habe sich die IG Bau am Tariftisch für eine deutlich höhere Ausbildungsvergütung stark gemacht. Azubis in der Gebäudereinigung starten jetzt ihre Ausbildung mit 1.000 Euro pro Monat. Sie haben damit 100 Euro mehr in der Tasche. Im zweiten Ausbildungsjahr bekommen die Azubis nach Angaben der IG Bau Oderland 1.150 Euro und im dritten Jahr 1.300 Euro.

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