Bauarbeiter in Oder-Spree profitieren vom Richtugswechsel

Bauarbeiter im Kreis Oder-Spree bekommen in diesem Monat dickere Lohntüten. Wer im Landkreis Oder-Spree auf dem Bau arbeitet, kann jetzt pro Monat zwischen 260 und 380 Euro mehr im Portemonnaie erwarten – vom Bauhelfer bis zum Polier und Baustellenleiter, vom Maurer, Straßenbauer und Kranführer bis zur Bürokraft. Die IG Bau Oderland spricht von einem „Lohn-Plus, das die Arbeit deutlich attraktiver“ mache. Es lohnt sich wieder, auf dem Bau in die Hände zu spucken. Der neue Tarifabschluss bringt – neben volleren Lohntüten – vor allem auch eins, Respekt für die Arbeit auf dem Bau.

Außerdem ist, so die IG Bau Oderland, schon jetzt klar: Jeweils zum April gibt es mehr Geld – im kommenden Jahr und auch in 2026. Die nächsten Lohn-Stufen nach oben sind damit sicher. Und wichtig ist auch, dass jetzt die Lohn-Mauer zwischen Ost und West endgültig fällt. Ab April 2026 verdienen alle auf dem Bau im Osten und im Westen endlich das gleiche, so Astrid Gehrke von der IG Bau Oderland.

Auch für Azubis werde die Ausbildung attraktiver: Wer in einem Bauunternehmen im Landkreis Oder-Spree seine Ausbildung mache, gehe jetzt im ersten Jahr schon mit 1.080 Euro pro Monat nach Hause. Das seien 200 Euro mehr als bislang. In den kommenden beiden Jahren klettern die Ausbildungsvergütungen dann weiter nach oben. Der Bau macht sich damit interessant, er wird für junge Leute wieder deutlich attraktiver und erhöht damit seine Chancen auf den dringend gebrauchten Fachkräfte-Nachwuchs.

Dabei sei der Tarifabschluss eine „schwere Geburt“ gewesen: „Ohne Arbeitskampf hätten die Arbeitgeber wohl keinen neuen Tarifvertrag unterschrieben. Erst die breite Warnstreikwelle hat das Bauhandwerk und die Bauindustrie in die Knie gezwungen und zum Einlenken gebracht.

In den 229 Baubetrieben im Landkreis Oder-Spree arbeiten rund 3.270 Beschäftigte. Außerdem machen dort 157 junge Menschen ihre Ausbildung. Das teilt die IG Bau Oderland mit. Die Gewerkschaft beruft sich dabei auf Zahlen der Arbeitsagentur. Vom neuen Bau-Tarifabschluss profitieren Beschäftigte, die in der IG Bau sind und bei einem Unternehmen arbeiten, das im Arbeitgeberverband des Bauhandwerks oder der Bauindustrie ist.

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