Reifenproduktion steht vor dem Ende
Nun ist es raus: Bis 2027 wird das Reifenwerk „Goodyear“ in Fürstenwalde an traditioneller Stelle in Teilen geschlossen werden.
Der Aufschrei in der Region und besonders in Fürstenwalde ist immens. Seit Jahren mit immer neueren Schließungsplänen gebeutelt, bringt die neue Nachricht keine Ruhe in die Gesellschaft. Lacufa, RMG, Gaselan und Reuther und nun noch Goodyear, das bringt Menschen keine Hoffnung, dass die Spirale der Hoffnungslosigkeit ein Ende hat. Für viele der Mitarbeiter ist das der “worst case“, nun werden sie Möglichkeiten finden müssen, ihren Lebensunterhalt an anderer Stelle zu verdienen. Dabei wird eine Menge auf der Strecke bleiben. Der Bürgermeister der Stadt Fürstenwalde, Matthias Rudolph, schilderte mit kurzen Worten, er habe gleichzeitig mit den Mitarbeitern von den Absichten der Konzernleitung erfahren, den Standort stillzulegen. Und dabei sei, so schilderte er weiter, keine Anzeichen zu sehen gewesen, dass es hier Probleme gebe. Ganz das Gegenteil war der Fall, Investitionen in Millionenhöhe, in Gesprächen nur positive Signale. Zudem hatte der Reifen-Logistiker gerade erst in eine weitere Lagerhalle investiert. Für die Stadt ergab das einen positiven Trend in die Zukunft. Und nun zu den Fakten, der Betriebsrat tagte am 16. November mit seiner Betriebsratssitzung. Wenig später stieß die Geschäftsleitung dazu. Vom Zettel ablesend verkündete die Konzernleitung binnen 10 Minuten die Schließung bis 2027. Sie untermauerten diese noch mit Zahlen, die keiner so recht einordnen konnte und verließen den Termin ohne ein Wenn und Aber. So etwas habe man noch nicht erlebt, es sei stillos gewesen. Es fehlten die richtigen Worte aber nicht die Taten. Kurzerhand wurden Betriebsversammlungen einberufen, um die Mitarbeiter zu informieren. Etwas geschah dann dennoch, Schilder und Sicherheitsfirmen waren auf dem Gelände wohl in der Annahme, falls es zu Ausschreitungen kommen sollte, würden diese dann einschreiten. Das ließ vermuten, dass schon längerfristig diese Ankündigung geplant war. Am Donnerstag trafen sich nach der neuen Betriebsversammlung mehrere hundert Mitarbeiter zum Protestmarsch vor dem Werkstor.