Zusätzlich 77 Millionen Euro für Brandenburg
Agrarminister Jörg Vogelsänger hat sich mit Vertretern der 14 lokalen Leader-Aktionsgruppen über die Umsetzung des GAK-Sonderrahmenplans „Ländliche Entwicklung“ in Brandenburg verständigt. Die Länder erhalten vom Bund ab diesem Jahr über den Sonderrahmenplan „Förderung der ländlichen Entwicklung“ weitere Mittel. Für das Land Brandenburg stehen bis 2022 anteilig zusätzlich rund 77 Millionen Euro zur Verfügung.
„Über den Ende November 2018 auf den Weg gebrachten Bund-Länder-Sonderrahmenplan Ländliche Entwicklung können wir ergänzend zur Eler-Förderung weitere Vorhaben in unseren ländlich geprägten Regionen unterstützen. Im Fokus steht die Verbesserung der Attraktivität und Lebensqualität im ländlichen Raum“, so Vogelsänger. Gegenwärtig liegen für dieses Programm beim Landesamt für Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Flurneuordnung (LELF) aus den Leader-Gruppen 126 Anträge vor.
Die Anträge lassen sich nach einer ersten Sichtung wie folgt differenzieren: Ein Drittel der Vorhaben zielt auf Verbesserungen der ländlichen Infrastruktur außerhalb des Siedlungsbereichs. Ein Viertel der Vorhaben dient der Schaffung von Einrichtungen für Basisdienstleistungen (unter anderem Kita, Schulen). 20 Prozent der Vorhaben betreffen die Erhaltung und Gestaltung von ortsbildprägenden Gebäuden. Fünf Prozent der Anträge haben private Antragsteller, zum Beispiel für Dach- und Fassadensanierungen, gestellt. 15 Prozent kommen von öffentlichen Antragstellern wie im Fall der Sanierung der evangelischen Kirche Groß Dölln (Uckermark). 15 Prozent der Vorhaben dienen der Verbesserung der Infrastruktur im Siedlungsbereich (beispielsweise Gehwege, Gestaltung Dorfanger). 10 Prozent betreffen Projekte zur Schaffung, Erhaltung und Ausbau von Freizeit- und Naherholungseinrichtungen.
Erfolgreiche Strategie mit Leader
Leader als bürgernahe Methode der Beteiligung der Regionen an den Entwicklungsprozessen bleibt der strategische Ansatz der ländlichen Entwicklung. Dabei stellt die Umsetzung der 14 Regionalen Entwicklungsstrategien der im Land tätigen Lokalen Aktionsgruppen (LAG) mit ihren Schwerpunktsetzungen auch weiterhin die Grundlage für die Förderung dar.
Bislang konnten in der laufenden EU-Förderperiode 2014 bis 2020 im Rahmen von LEADER mehr als 1.100 Maßnahmen im ländlichen Raum mit 190 Millionen Euro unterstützt werden: Bei rund 35 Prozent der geförderten Vorhaben handelt es sich um Investitionen in die kommunale Infrastruktur sowie die öffentliche Daseinsvorsorge und bei rund 25 Prozent standen Investitionen zur Stärkung der regionalen Wirtschaft im Fokus. So konnten bisher 60 Vorhaben zur Sanierung und Erweiterung von Kita, Horts und Schulen auf den Weg gebracht und direkt rund 350 Arbeitsplätze – davon rund 200 Frauenarbeitsplätze – neu geschaffen werden.