Bierpulver wird den Markt revolutionieren
Eine Revolution im Bierbraugeschäft: Das beliebteste Getränk der Deutschen ist das Bier mit Reinheitsgebot, daran sollte es keinen Zweifel geben. Und doch wie einst entwickelt sich eine aus heutiger Sicht noch nicht absehbare Revolution. Die Großbrauereien, die Europa unter sich aufgeteilt haben, dulden eigentlich keine Konkurrenz. Aber sie mussten schon Federn lassen und daran sind sie selber schuld. Denn wir, die Deutschen, lieben die Biervielfalt und in den Jahren haben sich viele kleine Brauereien mit ihrer Leidenschaft zum Gerstensaft neu profiliert. Fast jede Region hat ein paar Bierbrauereien, die an den Start gegangen sind, das Einheitsbier der Großbrauereien, das bisherige Monopol, zu attackieren. Mit zunehmendem Erfolg feiern sie ihre Biersorten. Und jetzt geht eine Brauerei, die Klosterbrauerei Neuzelle, wieder einen Schritt in Richtung Zukunft weiter und entwickelt das „Bierpulver“. Die Weltpremiere fand in Berlin im Haus der M.M.Warburg & CO nebst Live-Vorführung mit Verkostung statt. In seinen Ausführungen sagte Helmut Fritsche, Geschäftsführender Gesellschafter, dass das Bierpulver durchaus den Markt verändern kann und vielleicht auch wird. Allerdings räumte er ein, dass sich das Pulver nicht als Konkurrenz zu den Privat-Brauereien versteht. Er denkt schon weiter, was den Großkonzernen wohl dazu einfallen wird. Aus logistischer Sicht ist das Bierpulver der Klosterbrauerei Neuzelle der Supergau für die Großkonzerne. Als Beispiel führte er das Konzept des Getränkeherstellers von Coca Cola ins Feld, der ja auch auf eine bestimmte geheime Rezeptur zurückgreift und sein Getränk mit dem Wasser vor Ort herstellt, ohne Aufwand der beispielsweisen Verschiffung in die jeweiligen Länder. „Vor Ort“ ist der Schlüssel zum Erfolg. So könnte sich das Bierpulver weltweit produzieren lassen mit dem Wasser vor Ort. Die Klosterbrauerei Neuzelle hat gemeinsam mit Technologiepartnern nach fast zwei Jahren Forschung (gefördert vom BMWi) ein Bierpulver (Dryest Beer) entwickelt, das in dieser Form zwar schon in kleinen Mengen vermarktet werden kann, aber noch bis Mitte 2023 im Markt getestet werden soll. Anhand einer Vorführung wurde im Kleinen gezeigt, wie es zusammengesetzt ist und nach Auflösung aussieht und schmeckt. Durchaus eine Revolution – nur noch der Alkohol muss dazu.