Brandenburger Wirtschaftsverbände richten Forderungen der Unternehmen an Dietmar Woidke
Nach zwei nahezu unbeschwerten Sommermonaten trübt die Aussicht auf die vierte Corona-Welle die Stimmung der brandenburgischen Unternehmen. Während Touristiker, Händler und Gastronomen das sowieso schon kräftezehrende Saisongeschäft unter Einhaltung diverser Auflagen zum Schutz ihrer Gäste bewältigen und in Friseurbetrieben Corona-Schnelltests mittlerweile zum Service gehören, lassen Perspektiven für die märkische Wirtschaft auf sich warten. In einem Brief an den brandenburgischen Ministerpräsidenten Dietmar Woidke drängen die Brandenburgischen IHKs und HWKs, sowie der DEHOGA Brandenburg und der Handelsverband Berlin-Brandenburg auf eine transparente und bundesunabhängige Corona-Politik. Dass die Infektionszahlen im Herbst und Winter wieder ansteigen werden, steht außer Frage. „Anstelle eines erneuten Lockdowns braucht es nach über eineinhalb Jahren Pandemie aber endlich ein verlässliches, smartes Konzept für die Unternehmerinnen und Unternehmer“, sagt Carsten Christ, Vorsitzender der Landesarbeitsgemeinschaft der Brandenburger Industrie- und Handelskammern. „Ob Geschäfte oder Restaurants öffnen dürfen, kann nicht ausschließlich von der Inzidenz abhängig gemacht werden. Auch die Auslastung der Krankenhausbetten und die individuellen Anstrengungen der Unternehmen zum Schutz ihrer Kunden sowie Gäste und nicht zuletzt ihrer Mitarbeiter, muss die Landesregierung berücksichtigen.“
Robert Wüst, Präsident des Handwerkskammertages Land Brandenburg: „Weitere Lockdowns sind den Unternehmern wirtschaftlich nicht mehr zuzumuten, ob finanziell oder personell. Die Betriebe haben in den vergangenen 18 Monaten ihren Geschäftsbetrieb auf Pandemiebedingungen umgestellt. Sie unternehmen alles, um Ansteckung zu vermeiden. Steigende Inzidenzen bedeuten inzwischen nicht mehr zwangsläufig, dass ein Gesundheitssystem ans Limit gerät. Daher braucht es von politischer Seite Sensibilität gegenüber den Menschen im Land. Weitere, einschränkende Maßnahmen müssen vor dem Hintergrund der erheblichen Impfzahlen neu und progressiv bewertet werden.“ Olaf Schöpe, Präsident des DEHOGA Brandenburg stellt für die Branche klar: „Die unbesetzten Plätze und unbelegten Betten der ersten Monate lassen sich auch durch eine große Nachfrage in den Sommermonaten nicht mehr aufholen. Deshalb ist eine nochmalige Schließung für die Branche keine Option. Die 3-G-Regel, einschließlich Selbsttests, hat funktioniert und ist auch ungeachtet aller aktueller Diskussionen eine funktionierende Praxis für die kühlere Jahreszeit! Nichtdestotrotz muss sich die Politik über weitere Hilfen Gedanken machen, sonst wird der Winter für manche sehr lang!“ Konkret fordern die brandenburgischen Wirtschaftsverbände sechs Maßnahmen:
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