Brandenburger Obst- Gemüse- & Weinanbauer stehen vor neuen Herausforderungen
Anlässlich der Halbzeitbewertung zu Anbauumfang und Produktion im Brandenburger Gartenbau verweist der Gartenbauverband auf die zunehmende Bedeutung von Risikovorsorge zur Sicherung der Produktion. Neben der coronabedingt verschärften Situation bei der Beschaffung und Beschäftigung von Saisonarbeitskräften war auch der diesjährige Witterungsverlauf mit großen Herausforderungen verbunden.
Obst- und Weinbau Auf einer Anbaufläche von 32 ha läuft derzeit die Brandenburger Weinlese. Spätfröste haben auch im Weinbau Blütenschäden bei einzelnen Sorten verursacht, so daß die Gesamterntemenge eher unterdurchschnittlich sein wird. Derzeit beginnt die Weinlese und die ersten Qualitätsprüfungen zeigen schon jetzt gute bis sehr Oechslegrade, die eine guten Weinqualität erwarten lassen. Gemüsebau Die aktuell laufende Ernte von Einlege- und Schälgurken im Spreewald lässt derzeit die Erfüllung der vertraglich vereinbarten Produktionsmengen erkennen. Entgegen der ursprünglichen Befürchtung konsolidiert sich die Erntemenge bei etwa 30.000 t; Produzenten und Verarbeiter sind aufgrund der fortlaufenden Mindestlohnsteigerungen von einem ursprünglich stärkeren Rückgang der benötigten Mengen ausgegangen. Die dritte Hauptkultur im Brandenburger Gemüse sind Möhren, Karotten und Rote Bete, deren Anbaumengen sich bei etwa 27.000 t bewegen. Für alle Kulturgruppen gilt übergreifend, dass zwingend gemeinsam mit der Politik Lösungen zur Risikovorsorge geschaffen werden müssen. Die seit Jahren vom Gartenbau eingeforderte Mehrgefahrenversicherung scheint auch in dieser Legislaturperiode der Bundesregierung nicht zur Umsetzung zu gelangen. Da alle gärtnerischen Kulturen in Brandenburg aufgrund der fehlenden Niederschlagsmengen zwingend bewässerungsbedürftig sind, mahnt der Verband auch hier eine abgestimmte Vorgehensweise bei der Priorisierung des Wassereinsatzes und dem Ausbau von Speichermöglichkeiten an. Letztere sind nicht nur für die trockenen Sommermonate wichtig, sondern auch als Reservoir zur Frostschutzberegnung im Frühjahr. Die klimatischen Veränderungen lassen neben der Kirschessigfliege die Ausbreitung weiterer invasiver Arten befürchten, für die es derzeit keine Bekämpfungsmöglichkeiten gibt. Kulturtechnische Veränderungen, wie die Einnetzung der Anlagen, wie auch das Versuchswesen und die Beratung können dabei Lösungsbausteine sein.
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