Amtseinführung von Prof. Dr. Eduard Mühle

Im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung wurde Prof. Dr. Eduard Mühle in sein Amt als Präsident der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) eingeführt. In seiner Antrittsrede betonte der Osteuropa-Historiker seinen Anspruch, „die Viadrina als einen Ort spannender intellektueller Auseinandersetzungen hervortreten zu lassen – als eine Universität, von der ihre Absolventinnen und Absolventen sagen, dass es wichtiger war, dass sie an ihr studiert haben, als was sie an ihr studiert haben!“ Dabei sprach er von seinem Ziel, die Viadrina als Stätte innovativer und relevanter Forschung zu stärken und das Europäische noch stärker zu verankern.

Mit ihrer beharrlichen Arbeit an den intellektuellen Fundamenten des europäischen Projektes leiste die Viadrina – in einschlägigen Studiengängen, Forschungsprojekten und Transferangeboten – ihren Beitrag dazu, „den europäischen Integrationsprozess gegenüber nationalistischen Egoismen zu verteidigen und geduldig voranzubringen.“ Es gelte zudem, die Viadrina als einen gewichtigen, weltweit ausstrahlenden Ort der akademischen Auseinandersetzung mit ukrainischen Themen zu profilieren. „Warum nicht in einem kühn und groß gedachten Oder-Weichsel-Dnipro-Verbund eine europäische Hochschulkooperation etablieren“, fragte Prof. Dr. Eduard Mühle.

Auch mit Blick auf die Region gehöre ein zivilgesellschaftliches Wortergreifen und eine wissenschaftsfundierte Einmischung in laufende Debatten zur Mission der Europa-Universität. „Mit ihnen kann, ja muss die Viadrina in ihrem brandenburgischen Umfeld die Praxis der Vernunft hochhalten“, betonte der Viadrina-Präsident. Die Viadrina sei eine Stätte wissenschaftlicher Universalität, globaler Intellektualität und internationaler Vielfalt. „Genau in dieser Eigenschaft kann und sollte sie zur Entwicklung der Region beitragen“, betonte Prof. Dr. Eduard Mühle.

Anlässlich der Amtseinführung sagte Dr. Manja Schüle, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg: Die Europa-Universität Viadrina gehört zu den wenigen deutschen Hochschulen, an denen nicht erst seit gestern zur Ukraine geforscht und mit ukrainischen Partnerhochschulen kooperiert wird – angesichts des seit mehr als einem Jahr tobenden Krieges in der Ukraine ist das wichtiger denn je. An der Spitze der Hochschule steht nun mit Prof. Dr. Eduard Mühle ein renommierter und international hervorragend vernetzter Osteuropa-Wissenschaftler, der die Viadrina auf ihrem Weg zu einer ,Universität der Zeitenwende‘ lenken wird – ich bin gespannt auf seine Ideen.“

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Der Osteuropa-Historiker Prof. Dr. Eduard Mühle wurde am 2. November 2022 von Senat und Stiftungsrat der Stiftung Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) zum Viadrina-Präsidenten gewählt. Er wechselte von der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, wo er 2005 auf den Lehrstuhl für Geschichte Ostmittel- und Osteuropas berufen worden war, an die Europa-Universität Viadrina. Zuvor hatte Prof. Dr. Eduard Mühle von 1995 bis 2005 das Leibniz-Institut für Historische Ostmitteleuropaforschung (Herder-Institut) in Marburg geleitet. Zwischen 2008 und 2013 war er Direktor des Deutschen Historischen Instituts in Warschau. Der international weit vernetzte Historiker ist unter anderem Träger des Alexander von Humboldt-Forschungspreises der Stiftung für die Polnische Wissenschaft (FNP) und Ausländisches Mitglied der Polnischen Akademie der Wissenschaften und Künste in Krakau. Für hervorragende Verdienste um die deutsch-polnische Zusammenarbeit und die Erforschung des Mittelalters erhielt er 2021 die Lux et Laus Medaille des Polnischen Mediävistenverbandes.

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