Der Begriff Nachhaltigkeit hat ein Imageproblem

Wer wissen möchte, ob ein Ort oder ein Hotel nachhaltig ist,
hat ein Problem. Die Infos dazu sind schwer zu finden oder wenig transparent. Eine Studie der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde deckt auf, woran es hapert.
Nachhaltiges Reisen ist en vogue. Jedoch: „Aus unterschiedlichsten Gründen spiegelt sich das nicht in tatsächlichen Kaufentscheidungen wider“, berichtet Tourismusexpertin Prof. Dr. Claudia Brözel. Im Forschungsprojekt ESIKNAT „Entwicklung eines Strategiekonzepts zur Verbesserung der Verfügbarkeit glaubwürdiger Informationen über nachhaltige Angebote im Tourismus“ ist man dieser Diskrepanz auf den Grund gegangen. Zusammen mit Partnern aus der Praxis und potenziellen Urlaubern hat man sich nachhaltige Reiseangebote genauer angeschaut und analysiert, warum Kunden den Kauf-Button online drücken. Oder nicht. Ergebnis: Nachhaltigkeit sieht man den touristischen Produkten zu wenig an. Entweder ist die Beschreibung nicht ausreichend oder die Kriterien für eine Auszeichnung sind nicht klar. „Nur durch eine transparente und klare Darstellung kann Vertrauen gewonnen werden. Vertrauen ist wiederum die Basis für eine Buchung – und damit die Annahme eines nachhaltigen Angebotes“, stellt Claudia Brözel fest. Darüber hinaus hat der Begriff Nachhaltigkeit ein Imageproblem. Zu exklusiv, zu teuer, zu schwammig. „Wollen Unternehmen ihre nachhaltigen Bemühungen verstanden wissen, müssen sie deutlich machen, wobei konkret sie nachhaltig agieren“, sagt Dr. Dominik Huber, Research Manager bei Outdooractive GmbH. Künftig könnten einheitliche Kennzeichnungen und nachvollziehbare Kriterien für Zertifizierungen helfen, besser zu verstehen wie ökologisch und sozial ein Reiseangebot ist.

Ergebnisbericht des Projektes

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