Ein Ort gelebten Glaubens und menschlicher Begegnung
Die Evangelische Jugendbildungsstätte Hirschluch feiert ihr 100-jähriges Bestehen – ein Jahrhundert, in dem unzählige Menschen in ihrem Glauben gestärkt wurden und persönliche Prägung erfahren durften. Dieser besondere Ort hat über Generationen hinweg einen bleibenden geistlichen und gesellschaftlichen Wert entfaltet.
Mit der Übernahme durch den Träger Jusev – Jugendhilfe und Sozialarbeit e. V. aus Fürstenwalde – ist viel Neues gewachsen. Eine visionäre Neuausrichtung beginnt, die inhaltlich neue Wege beschreitet, sich dabei aber stets auf bewährte, althergebrachte Werte stützen wird. Der festliche Moment begann mit dem Klang der Glocken, die die Gläubigen zum feierlichen Festgottesdienst riefen.
Der Festakt selbst fand unter freiem Himmel statt – bei strahlendem Sonnenschein und gefühlten 35 Grad. Auch wenn sich der Bühnenbereich nicht mehr verschieben ließ, versammelten sich zahlreiche Gäste mit heiterer Gelassenheit im Schatten unter Bäumen mit weitem Blätterdach. Es war ein Moment, der in Erinnerung bleibt – getragen von Gemeinschaft und Freude.
Christoph Ritter, Vorstand von Jusev, eröffnete die Feierlichkeiten und begrüßte Gäste, Weggefährten, Freunde und Mitstreiter mit einfühlsamen Worten zum 100-jährigen Bestehen der Evangelischen Jugendbildungsstätte Hirschluch. In seiner Ansprache würdigte er die tiefe geistliche und gesellschaftliche Bedeutung dieses besonderen Ortes im Wandel der Zeiten. Im Anschluss hielt Landesbischof Christian Stäblein die Predigt – eine besinnliche und zugleich kraftvolle Botschaft, die die Herzen der Anwesenden bewegte. Musikalisch wurde der Festakt begleitet vom Jugend-Posaunenchor Oderland, der mit festlichen Klängen dem Anlass eine würdevolle Atmosphäre verlieh. Dem festlichen Charakter entsprechend gab es anschließend Mitmachaktionen mit der United-Band, gemeinsam mit der Evangelischen Jugend Oderland-Spree. Im Zusammenspiel mit den Gästen entstand ein lebendiges, fröhliches Miteinander – ein zauberhafter Ausdruck gelebter Gemeinschaft im Geist des Evangeliums.
Ruben Loewe, Hausleiter der Evangelischen Jugendbildungsstätte Hirschluch in Storkow, unterstrich die geistliche Offenheit des Hauses, das in diesem Jahr mit vielen Partnern und Einrichtungen aus der Region feiert – gemeinsam mit der Evangelischen Landesjugend Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz. Ein besonderer Beitrag war die Teilnahme des aktuell stattfindenden internationalen Jugendtrainings, das unter dem Thema „Achtsamkeit in der Sozialarbeit“ steht. Junge Menschen aus Griechenland, der Türkei und Italien tauschten sich aus – unabhängig von Konfession oder Herkunft. Denn Hirschluch steht offen für alle Menschen, die einen Glauben leben oder sich auf den Weg machen.
Getreu dem Wort Dietrich Bonhoeffers: „Kirche ist nur Kirche, wenn sie für andere da ist.“ Genau darin liegt die Strahlkraft dieses Ortes, so Ruben Loewe. Wir wollen Brücken bauen – so verstehen wir die Arbeit in Hirschluch. Bereits am 15. April wurde das Buch zur Geschichte vorgestellt: „100 Jahre Hirschluch – Ein evangelischer Ort“, verfasst mit viel Engagement und Liebe zum Detail. Ein lebendiges Zeugnis der Geschichte und des Auftrags dieser besonderen Stätte.
Für das leibliche Wohl war ebenfalls liebevoll gesorgt: Auf vielfachen Wunsch wurde ein abwechslungsreiches Angebot an veganer Küche bereitgestellt. Doch auch die Klassiker fehlten nicht – darunter frisches Eis aus der traditionellen Eismaschine, der beliebte Evangelische Jugend-Burger sowie knusprige Pizza direkt aus dem Ofen. Zahlreiche Partner waren mit vielfältigen Ständen vor Ort und bereicherten das Fest mit Angeboten, die dem Anlass in Vielfalt und Freude entsprachen – von kreativen Mitmachaktionen bis hin zu Spiel und Begegnung war für Groß und Klein etwas dabei.
Am Nachmittag wurde in feierlicher Atmosphäre der Demokratiepreis durch die Evangelische Jugend Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz verliehen – ein bewegender Moment der Wertschätzung und des Engagements. In den Abendstunden gestalteten Bands und Künstler der Evangelischen Jugend Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz das musikalische Programm, das schließlich in einem festlichen Ausklang im Rahmen der Fête de la Musique mündete.