90-jährigen Jubiläum der Fleischerei Gerhardt
Wir feiern ein besonderes Jubiläum: Die Fleischerei Gerhardt blickt auf 90 Jahre Handwerkstradition zurück, und das möchten wir gemeinsam mit Ihnen feiern! Am Samstag, den 28. September, von 11 bis 16 Uhr laden wir sie herzlich zu unserem großen Schlachte- und Hoffest nach Fürstenwalde ein. Freuen Sie sich auf unseren Schlachteteller, der mit traditionellen Köstlichkeiten wie frischer Leberwurst, Grützwurst, Hackepeter, Sauerkraut und Wellfleisch bestückt ist. Für alle, die es deftig lieben, ist hier genau das Richtige dabei! Auch unsere kleinen Gäste kommen nicht zu kurz: Beim Kindermalen können sie ihrer Kreativität freien Lauf lassen, und ein besonderes Highlight ist das Schweinchenrennen, das für viel Spaß und Spannung sorgen wird. Die Erwachsenen dürfen sich ebenfalls auf unterhaltsame Aktivitäten freuen: Bei unserer Tombola gibt es tolle Preise zu gewinnen, und wer beim Schinkengewicht-Schätzen mitmacht, kann sein Geschick unter Beweis stellen. Neben deftigem Essen gibt es auch eine Kaffeetafel mit frischem Kuchen. Und natürlich haben Sie während des Festes die Gelegenheit, sich in unserem Laden mit frischen Fleisch- und Wurstwaren einzudecken.
Kommen Sie vorbei, feiern Sie mit uns und genießen Sie einen Tag voller Spaß, Genuss und guter Laune! Wir freuen uns auf Sie!
90 Jahre Geschichte der Fleischerei Gerhardt
Wir sprechen hier von einer Traditionsfleischerei, die altes und neues Wissen verknüpft und trotz aller politischen wirtschaftlichen Widrigkeiten optimistisch in die Zukunft blickt.
Alles begann mit meinem Opa Bruno Gerhardt, geboren am 20.09.1904 in Berlin. Zu Ketschendorf (heute Fürstenwalde Süd) wurde ihm am 17. März 1932 der Meistertitel im Fleischerhandwerk verliehen.
1934 eröffnete er mit seiner Frau Gertrud die erste Fleischerei in der Clausiusstraße in Fürstenwalde Mitte. Anschließend baute mein Opa eine neue Fleischerei in der Erich-Weinert-Straße 14 (ehemalige Hermann-Löhn-Straße). Die Eröffnung fand im Jahr 1936 statt.
Leider verstarb Opa Bruno 1954 im Alter von nur 50 Jahren.
Seine beiden Söhne Georg und Horst Gerhardt waren noch zu jung, um die Fleischerei mit ihrer Mutter in Selbstständigkeit weiterzuführen.
Gertrud Gerhardt mache aus ihrem Geschäft eine HO-Verkaufsstelle und war dort die Verkaufsstellenleiterin. Beide Söhne gingen auch dem Weg des Fleischers und wurden Meister des Fleischhandwerks. In dieser Zeit eröffneten Georg und Horst jeder seine eigene Fleischerei. Georg Gerhardt in Bad Segeberg und Horst Gerhardt, mein Vater, der am 9. Dezember 1963 seinen Meistertitel bekam, in Friedland bei Beeskow. Nach dem Tod von Oma Gertrud 1974 ließ mein Vater den traditionellen Handwerksbetrieb aufleben.
Seine Ziele waren es immer eine zufriedene Kundschaft zu haben, den Betrieb durch zahlreiche Umbauarbeiten und Investitionen auf dem neusten und Bedürfnissen entsprechenden Stand zu bringen. Dabei hatte er den Fokus auf die nächste Generation gelegt. Nun komme ich ins Spiel, Guido Gerhardt, geboren am 18.09.1964 in Fürstenwalde. In meiner Kindheit verbrachte ich zahlreiche Stunden mit meinem Vater in der Fleischerei, was dazu führte, dass ich immer mehr Interesse an diesem Beruf bekam.
Natürlich ging ich auch den Weg des Fleischers und wurde schließlich am 13. November 1987 Meister des Fleischerhandwerks. Nachdem mein Vater 2006 in den wohlverdienten Ruhestand ging, übernahm ich die Leitung der Fleischerei Gerhardt. Meine Philosophie ist es, eine Fleischerei zu leiten, die viele Traditionen bewahrt und auch neue Wege geht, wobei mich meine Frau, Susanne Gerhardt unterstützt. Neue Wege bedeuten bei uns zum Beispiel, die hauseigene Schlachtung, die uns sehr am Herzen liegt.
Durch viele Investitionen, Lehrgänge, Zertifikate und Genehmigungen ist es uns gelungen, selbst Rinder, Bisons, Schafe und Ziegen zu schlachten. Jetzt kommt nun die 4. Generation ins Spiel. Mein Sohn Gordon Gerhardt, geboren am 03.11.1992, schafft jetzt das 6. Jahr mit in der Fleischerei. Nachdem Gordon die Meisterschule in Kulmbach bei Bayreuth besucht hatte, trägt auch er seit dem 20. März 2023 den Titel des Meisters im Fleischerhandwerk.
Durch seine Ausbildung hat er viele Einblicke in neuste Technologien und auch der Bioproduktion bekommen. Die wir auch sofort in die Praxis umgesetzt haben. Jetzt sind wir eine Fleischerei, die eine EU-Zulassung hat, Bio zertifiziert ist und die Sondergenehmigungen für Stall- und Weideschlachtungen hat. Unser Betrieb ist auch dadurch facettenreicher geworden. Es gibt die Bereiche: Schlachtung, Zerlegung, Wurst- und Spezialitäten Produktion, das Ladengeschäft mit Frühstück-/und Mittagsangebot, Partyservice sowie Essen auf Rädern und Küchenbelieferung.
Unsere Fleischerei soll transparent und nachhaltig sein, wobei auch das Tierwohl (Tiertransporte, Lebensweise und Ernährung der Tiere) ein Kernthema ist. Um all das unter einen Hut zu bekommen, stehen uns gut ausgebildete, sehr engagierte Fachkräfte seit vielen Jahren zur Seite. Großen Wert legen meine Frau und ich auf ein familiäres Verhältnis mit unserem Team am Arbeitsplatz.
2025 steht das nächste Ereignis bevor. Unser Sohn Gordon wird die Leitung übernehmen. Dabei wünschen wir ihm viel Erfolg und werden ihm auch in Zukunft mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Unser großes Ziel ist es, das deutsche Handwerk nicht sterben zu lassen.