Kreislauf schädigt Ökosystem
Ob Duschgel, Peeling oder Lippenstift: Viele Kosmetikprodukte enthalten Mikroplastik. Häufig wird es als Schleifmittel, Bindemittel oder Filmbildner zugesetzt. Im Abwasser gelangen diese Kunststoffe über die Kläranlagen direkt in unsere Flüsse oder im Klärschlamm auf die Felder und somit in den Naturkreislauf. Beim Einkauf von Kosmetika können Verbraucher auf der Verpackung bislang nur schwer erkennen, ob Mikroplastik enthalten ist. Deshalb hat der Bund seine erfolgreiche Tox-Fox-App zum Aufspüren gesundheits- und umweltschädlicher Chemikalien nun erweitert. Ab sofort prüft der Produkt-Check Kosmetika nicht nur auf hormonelle Schadstoffe und Nanopartikel, sondern auch auf Mikroplastik. Darüber hinaus gibt der Einkaufsratgeber Auskunft zu Schadstoffen in fast allen Alltagsprodukten. Ein Viertel aller Frauen in westlichen Industrieländern verwenden bis zu 15 unterschiedliche Kosmetikprodukte täglich. Doch Mikroplastik hat in Kosmetik nichts verloren – weder auf unserer Haut noch in der Umwelt. Einmal freigesetzt kann Mikroplastik weite Wege zurücklegen. Ob an der Meeresoberfläche, im Sediment der Tiefsee oder in der Arktis – überall ist Mikroplastik vorhanden. Es wurde bereits in Schneeproben aus Deutschland, den Schweizer Alpen und der Arktis nachgewiesen. Dies belegt, dass die kleinen Plastikpartikel auch in entlegene Orte gelangen und ein weltweites Problem sind. Mikroplastik ist biologisch meist schwer bis gar nicht abbaubar. Kleinstlebewesen im Meer nehmen es auf, bevor sie von Fischen gefressen werden. Von Fischen und Muscheln ernähren sich wiederum Meeressäuger, Vögel – und wir Menschen. Mikroplastik wirkt zudem in der Umwelt wie ein „Magnet“ für Schadstoffe, die sich an die Plastikpartikel binden. Fressen Tiere die Partikel, nehmen sie also auch jede Menge andere Gifte auf. Deshalb rät der Bund dazu, möglichst nur Produkte ohne Mikroplastik zu verwenden. Mit der ToxFox-App können Sie nun erkennen, welche Produkte das sind!