Einzigartige Krankheit, starker Wille – eine Geschichte der Hoffnung und Genesung

Monika Scholz aus Teupitz erlebte plötzlich einen dramatischen Wendepunkt in ihrem Leben, als sie im April 2023 mit den Symptomen des Miller-Fisher-Syndroms konfrontiert wurde.
Zunächst begann alles mit einem Infekt und langanhaltenden starken Husten. Dazu kamen schmerzhafte Stuhlprobleme. Das Osterfest konnte Monika Scholz kaum genießen. Ihr Hausarzt diagnostizierte eine Bronchitis. Zwei Tage nach dem Arztbesuch, am späten Abend, spürte die 69-Jährige plötzlich Schmerzen über beiden Augen, sie konnte nur noch verschwommen sehen. Außerdem beunruhigten sie ihr schwankender Gang und ihr hoher Blutdruck. Die Symptome verschlechterten sich so rasant, dass Monika Scholz mit Verdacht auf einen Schlaganfall in ein Krankenhaus musste.

Nach etlichen Untersuchungen konnte bei Frau Scholz ein Schlaganfall ausgeschlossen werden. Etwas erleichtert über diese Nachricht, aber ohne Besserung der Symptome, wurde sie aus dem Krankenhaus entlassen. In den nächsten Stunden verschlimmerten sich ihre Beschwerden zunehmend. Monika Scholz war kaum noch in der Lage zu gehen. Extrem beunruhigt suchte sie einen Tag nach ihrer stationären Entlassung ihren niedergelassenen Neurologen auf. Er überwies die Patientin sofort ins Helios Klinikum Bad Saarow.

Diagnose Miller-Fisher-Syndrom
Die in der dortigen Klinik für Neurologie durchgeführten Untersuchungen und Tests ergaben, dass Frau Scholz am Miller-Fisher-Syndrom erkrankt war: Eine seltene Variante des Guillain-Barré-Syndroms, das durch eine Entzündung der peripheren Nerven gekennzeichnet ist. Die Ergebnisse der Hirnwasser-, Blut- und elektrophysiologischen Untersuchungen zeigten im Fall von Frau Scholz eine schwere Entzündung des peripheren Nervensystems. In Kombination mit den spezifischen Symptomen, die die Patientin hatte, führte dies schnell zur Diagnose.

„Charakteristisch für das Miller-Fisher-Syndrom sind Muskelschwäche, Koordinationsprobleme und sensorische Störungen, die häufig mit einer Abschwächung der Reflexe einhergehen“, erläutert Priv.-Doz. Dr. med. Konstantin Prass, Chefarzt der Klinik für Neurologie und Schmerztherapie.

Therapie
Frau Scholz wurde umgehend mit intravenösen Immunglobulinen behandelt, um die Immunantwort zu modulieren und die Entzündung zu reduzieren. Die Therapie half dabei, die Symptome zu lindern, und Monika Scholz begann allmählich eine Besserung zu erleben. Physiotherapie wurde ebenfalls in den Behandlungsplan aufgenommen, um die Muskelkraft und Koordination zu verbessern. Langsam konnte sie sich mit ihrem Rollator wieder bewegen.

Genesung
Während ihrer Genesung erfuhr Monika Scholz viel Unterstützung von ihrer Familie und Freunden. Der Rehabilitationsprozess war langwierig, aber die inzwischen 70-Jährige zeigte Durchhaltevermögen und eine beeindruckende Widerstandsfähigkeit. Nach vier Wochen Rehabilitation konnte sie schließlich wieder in ihr altes Leben zurückkehren, wenn auch mit einer langsamen Steigerung der Belastung und unter regelmäßiger ärztlicher Kontrolle.

Die ersten Tage nach der Diagnose waren geprägt von Angst und Unsicherheit. Die Ungewissheit darüber, wie sich meine Symptome entwickeln würden, war eine enorme Herausforderung für mich. Doch ich möchte betonen, dass die schnelle und genaue Diagnose durch das Bad Saarower Team der Neurologie der Schlüssel zu meinem Heilungsprozess war, sagt die ehemalige Krankenschwester.

Monika Scholz möchte anderen, die vom Miller-Fisher-Syndrom betroffen sind, mit ihrer Geschichte Mut machen.

Es ist wichtig, Geduld zu haben und sich auf die kleinen Erfolge zu konzentrieren. Jeder von uns hat einen einzigartigen Heilungsweg, und auch wenn Momente der Unsicherheit auftreten, gibt es auch Augenblicke des Triumphs. Glauben Sie an Ihre eigene Stärke, suchen Sie Unterstützung und seien Sie gewiss, dass Sie nicht allein sind, sagt sie.

Fotos: Thomas Oberländer, Helios Kliniken

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