Betreuung übernimmt AWO und Volkssolidarität
Ende Februar wurde die Mittelschleuse 31 in Eisenhüttenstadt als kreisliche Einrichtung zur vorläufigen Unterbringung von Flüchtlingen im Landkreis Oder-Spree geschlossen. Dabei handelt es sich um einen von der örtlichen Gebäudewirtschaft GEWI zum „Trainingswohnen“ bereitgestellten Wohnblock. Hier wurden seit Februar 2016 in 30 Wohnungen Flüchtlinge untergebracht und von Migrationssozialarbeitern des Bumerang e.V. betreut.
Damit ging ein Modellprojekt des Landkreises zu Ende, das Geflüchtete gezielt auf das selbstständige Leben in einer eigenen Wohnung vorbereitet hat. Im Rahmen dieses Trainingswohnens unterstützten die Mitarbeiter des Trägers die Bewohner dabei, in fremder Umgebung fit für das Wohnen in den eigenen vier Wänden zu werden. Sparsamer Umgang mit Wasser und Strom oder die Betriebskostenabrechnungen waren praktische Fragen, die besprochen wurden. Geschaffen wurden aber auch Gelegenheiten zum Austausch mit der Nachbarschaft, und den Migrantinnen und Migranten wurde das Ankommen im für sie neuen Alltag in Eisenhüttenstadt ermöglicht.
„Der Erfolg des von vornherein befristeten Projektes zeigt sich darin, dass der Großteil der Bewohner in der Stadt bleiben wollte. Ihnen konnte dezentraler Wohnraum in Wohnverbundswohnungen des Landkreises angeboten werden“, so Katja Kaiser, Leiterin des Amtes für Ausländerangelegenheiten und Integration der Kreisverwaltung. Darüber hinaus haben sich einige Familien eigenständig um Wohnraum bemüht und diesen angemietet. Allen Betroffenen werde weiterhin eine unterstützende Begleitung angeboten. Als „optimal“ schätzt die Amtsleiterin die mit dem Wohnungswechsel verbundene Übergabe der Betreuung vom Bumerang e.V. auf die Sozialarbeiter der AWO und Volkssolidarität ein.
Die positiven Projekterfahrungen bestärken den Landkreis darin, das Konzept des Trainingswohnens weiterhin umzusetzen. Hierdurch sollen auch in anderen Teilen des Landkreises Personen, die derzeit noch in den kreislich betriebenen Einrichtungen untergebracht sind, für das Wohnen in einer eigenen Wohnung gerüstet werden.
Aktuell wohnen in den acht Gemeinschaftsunterkünften im Kreisgebiet 671 Menschen. Mit 637 ist die Anzahl der Migrantinnen und Migranten, die bereits in vom Landkreis vorgehaltenen Wohnverbundswohnungen leben, annähernd ähnlich groß.