Preußen Beeskow ist nicht zu unterschätzen
Zu Gast im Sigmund-Balzer-Stadion in Briesen war der SV Preußen 90 Beeskow, der zum Ligaspiel gegen den FV Blau-Weiß Briesen II antrat. Es war eine schöne Partie, die dem Derbycharakter alle Ehre machte. Die erste Halbzeit verlief eher unterdurchschnittlich, und die Briesener konnten sich nicht wirklich befreien. Zumeist scheiterten sie am Beeskower Torwart Pascal Jedro, der viele Bälle abwehrte. Darüber hinaus hatte Beeskow einfach das bessere Spielgefühl im Angriff. Bereits in der 13. Minute gelang den Beeskowern der Führungstreffer durch David Stark.
Für Briesen bedeutete das, dass sie nun hinterherlaufen mussten, was an ihren Kräften zehren sollte. Doch mit ihrer Erfahrung und Fairness überlisteten sie den jungen Gegner Preußen Beeskow: Björn Zickerow stellte in der 44. Minute den Ausgleich her. Nach der Halbzeit nahm die Intensität auf beiden Seiten zu. In der 51. Minute fiel das 1:2 für Beeskow. Doch Briesen fing sich und kam zu alter Stärke zurück, auch angetrieben durch die Zuschauer, die skandierten, man solle endlich wieder Fußball spielen.
Das Spiel nahm an Fahrt auf, und über die Flügel ging es immer wieder Richtung Tor. Dabei kam es zu den meisten Fouls, die Schiedsrichter Kevin Anisimo jedoch sofort klärte. Alois Huth, der ebenfalls ein gutes Spiel machte, war entweder der Vorbereiter oder – wie im Falle des 2:2 in der 73. Minute – der Torschütze. Das war ein Befreiungsschlag für Briesen, aber ein bitterer Moment für Beeskow, die den Punktgewinn für sich verbuchen wollten.
Jedoch machten die Briesener den Sack zu und ließen so gut wie nichts mehr anbrennen.
In der dreiminütigen Nachspielzeit machte Maikel Schütze das Unfassbare fassbar und erzielte in der Schlusssekunde das 3:2. Das Spiel war zu Ende, und für Beeskow war es natürlich ein trauriges Ergebnis, aber was soll’s – Kopf hoch und weiter! Zum Schluss ereignete sich noch ein Fauxpas: Briesener Spieler wollten ihren Respekt gegenüber dem Preußen-Keeper für sein Engagement ausdrücken. Doch dieser verstand die Geste nicht und griff einem der Spieler ins Gesicht. Der Schiedsrichter, der direkt daneben stand, zeigte sofort die Rote Karte, was eine Sperre für die nächsten zwei Spiele bedeutet. Für die Beeskower ein herber Verlust, denn Jedro ist ein wichtiger Spieler. Im Nachgang soll er sich jedoch entschuldigt haben, was die Situation vielleicht noch etwas entschärfen könnte.