Brandenburgs Gastgewerbe geht in die Knie
Die Lage und die Stimmung im Brandenburger Gastgewerbe haben sich nochmals massiv und dramatisch verschlechtert.
Nachdem sich über den Sommer die Krisensituation leicht entspannt hatte, bangen mittlerweile angesichts explodierender Kosten und sinkender Umsätze 6 von 10 Gastgewerbebetriebe in Brandenburg um ihre unternehmerische Existenz. Die steigenden Energiekosten sind für über 90% der Unternehmen aktuell die größte Herausforderung, gefolgt von gestiegenen Lebensmittelpreisen, die auf Konsumzurückhaltung treffen. Diese Entwicklung ist dramatisch, trifft die Energiekrise doch auf Unternehmen, die durch die Corona-Krise bereits finanziell ausgelaugt und wirtschaftlich zumindest angeschlagen sind.
Präsident Olaf Schöpe, Dehoga, macht eine klare Forderung auf: „Es muss jetzt endlich Klarheit geschaffen werden, wie eine effektive Unterstützung für die Unternehmen aussieht. Die Erstattung einer Abschlagszahlung im Dezember ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Ein Gaspreisdeckel im März braucht ein großer Teil der Unternehmen nicht mehr, weil es diese dann nicht mehr gibt! Und wer jeden Tag in der Presse Spartipps und Preisszenarien zu lesen bekommt, dem vergeht die Lust auf einen Gaststättenbesuch!“
Auch für einen geplanten Härtefallfond des Bundes bedarf es schnellstmöglich klarer Regeln. Die durch die Landesregierung in Aussicht gestellten Mittel zur Unterstützung der Menschen und Unternehmen in Brandenburg brauchen verlässliche Rahmenbedingungen des Bundes, um effektiv andocken zu können. Präsident Schöpe dazu: „Ich kann die Abhängigkeit der Länder vom Bund verstehen. Ein effektiver Einsatz der Mittel kann nur abgestimmt erfolgen. Wenngleich ich begrüße, dass Brandenburg hier bereits ein klares Signal gesendet hat, vom Bund eine schnellere Gangart zu fordern, hätte man das schon früher machen können!“
Eine immer noch vorhandene und sich auswirkende Corona-Pandemie, der zumindest temporäre Zusammenbruch einer Reihe von Dienstleistungs- bzw. Lieferketten, die Energiekrise um Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit fossiler Energieträger und die galoppierenden bzw. inflationären Kostensteigerungen über alle Bereiche der vorgelagerten Dienstleister und Produzenten führen aktuell dazu, dass sich die Branche in einem nunmehr seit nahezu drei Jahren währenden Überlebenskampf befindet. Viele Betriebe sind in ihrer Existenz zumindest stark bedroht, wenn nicht gar bereits heute nachhaltig geschädigt.