Zu Gast in Frankfurt (Oder) zum Unternehmerfrühstück

Zum Unternehmerfrühstück lud die Bundestagskandidatin Dèsirèe Schrade in den Hanse Club Frankfurt (Oder) ein. Zu Gast war der Generalsekretär der CDU, Carsten Linnemann, um über wirtschaftspolitische Themen zu diskutieren, die insbesondere den Mittelstand betreffen und die Herausforderungen der Neuzeit widerspiegeln. Eine aufgeschlossene Atmosphäre begleitete die rund zwei Stunden dauernde Veranstaltung, in deren Rahmen die Wirtschaftsvertreter der Region die Gelegenheit nutzten, den beiden Repräsentanten ihre Sorgen und Anliegen vorzutragen.

Carsten Linnemann gehört zu den prägenden Köpfen innerhalb der Christlich Demokratischen Union. Geboren in Paderborn, erwarb er früh ein Grundverständnis für wirtschaftliche Zusammenhänge, was auf das familiäre Geschäft seiner Eltern zurückzuführen ist. Nach Abschluss seiner schulischen Laufbahn begann er ein Studium der Volkswirtschaftslehre, das den Grundstein für seine berufliche Karriere als Ökonom legte, bevor er 2009 in den Deutschen Bundestag einzog. Linnemann gilt als Vertreter eines wirtschaftsliberalen Kurses und als Vordenker in Fragen der Wirtschaftspolitik. Von 2013 bis 2023 war er Bundesvorsitzender der Mittelstands- und Wirtschaftsunion, einer einflussreichen Organisation innerhalb der CDU/CSU, die sich für die Belange von Mittelstand und Unternehmertum einsetzt. In dieser Rolle machte er sich immer wieder für marktwirtschaftliche Reformen, solide Finanzpolitik und den Abbau von Bürokratie stark.

Einen Moment der Stille gab es in der Diskussion nicht – ganz im Gegenteil. Die Aufgeschlossenheit und die klare Wegbeschreibung für den Wahlkampf, verbunden mit den Auseinandersetzungen und Zielen der heutigen Zeit, wurden unverklausuliert und verständlich vermittelt. Die Gäste des Unternehmerfrühstücks nahmen Carsten Linnemann nicht als typischen Politiker wahr. Vielmehr sahen sie in ihm jemanden, der weder zu jung ist, um als unerfahren zu gelten, noch zu alt, um sich zurückzulehnen. Er ist jemand, der die Schattenseiten unserer Zeit erkennt und versteht, dass diese einer schnellen und entschlossenen Veränderung bedürfen.
Dass man in der langen Regierungszeit der CDU Fehler gemacht hat, räumte Linnemann offen ein – eine Tugend, die in der Politik nicht selbstverständlich ist. Die Auswirkungen dieser Fehler seien heute deutlich spürbar und müssten dringend korrigiert werden, erklärte er. Er distanzierte sich dabei auch deutlich von den wirtschaftspolitischen Vorstellungen des Grünen Wirtschaftsministers Robert Habeck, die er als schädlich für die deutsche Wirtschaft bezeichnete und die seiner Meinung nach eine beispiellose Talfahrt ausgelöst hätten.

Drei entscheidende Kernbereiche für die Zukunft
Linnemann benannte drei zentrale Kernbereiche, die für die Zukunft Deutschlands existenziell seien: ein sofortiger Politikwechsel, die wirtschaftliche Neuausrichtung und die Auseinandersetzung mit Migration und innerer Sicherheit. Jedes dieser Themen sei komplex und umfasse zahlreiche Unterpunkte. So schlug Linnemann beispielsweise vor, die Digitalkompetenz in einem eigenen Ministerium zu bündeln, das von einer Person aus der Wirtschaft geleitet werden solle – jemandem mit praktischer Erfahrung und Fachwissen im digitalen Bereich. „Ein Politiker ohne Berufserfahrung und spezifische Kompetenzen wäre hier fehl am Platz“, so Linnemann.
Besonderen Wert legte er auf die Notwendigkeit, das Bürokratiemonster zu zähmen. Es müsse dringend in geordnete Bahnen gelenkt werden, wofür Gesetzesänderungen und ein Rückbau in den Ministerien notwendig seien. „Man muss einfach mal machen“, betonte Linnemann mehrfach. Seiner Meinung nach hemmt die aktuelle Vorschriftenflut die wirtschaftliche Entwicklung und bremst Fortschritt auf allen Ebenen.

Bildung als Schlüssel zur Zukunft
Dèsirèe Schrade lenkte die Aufmerksamkeit auf die Bildungslandschaft, die ihrer Meinung nach stärker unterstützt werden müsse. Die nächste Generation in Deutschland müsse wieder Kompetenzen erwerben, um den Herausforderungen der Zukunft gewachsen zu sein. „Wir sind Denker“, betonte sie, und Carsten Linnemann stimmte ihr zu. Allerdings habe die Bildungspolitik in der Vergangenheit zu sehr gelitten, da Weichen entweder zu spät oder gar nicht gestellt worden seien. Frühkindliche Bildung müsse deshalb bereits im Kindergarten beginnen. „Wir brauchen Erzieherinnen und Erzieher, die den Kindern das Rüstzeug für die Zukunft mitgeben“, so Schrade.
Auch das Gesundheitswesen und die Infrastruktur seien essenzielle Themen, die angegangen werden müssten. Beide Politiker betonten, dass pragmatisches Handeln nötig sei, um spürbare Veränderungen herbeizuführen.

Schnelle Lösungen für eine bessere Zukunft
Linnemann erklärte, dass die CDU im Falle einer Regierungsverantwortung acht bis zehn zentrale Themen schnell und unbürokratisch umsetzen könne, zunächst zeitlich befristet, um die Wirksamkeit zu testen. Ein Beispiel sei die sogenannte „Aktivrente“: Rentner, die über das Rentenalter hinaus arbeiten möchten, könnten bis zu 2000 Euro steuerfrei dazuverdienen. Dies würde nicht nur kurzfristig den Fachkräftemangel abfedern, sondern auch der Gesellschaft ermöglichen, von den Erfahrungen älterer Menschen zu profitieren.
„Man muss einfach mal machen“, betonte Linnemann abschließend – ein Appell, der als Leitsatz durch die gesamte Veranstaltung hallte.

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