Mit üblem Beigeschmack für FSV Union

Skandalös waren die Bedingungen beim Punktspiel des FSV Union Fürstenwalde gegen Blau-Weiß 90 auf dem Kunstrasenplatz im Berliner Friedrich-Ebert-Stadion. Der sehr kleine Platz, mit feuchten Kunstrasen bedeckt, aber ohne Granulat oder gar Sand als Ersatz abgestumpft, war glatt und auf keinen Fall Oberliga-tauglich. Der NOFV hatte hier per Sondergenehmigung alle Augen zugedrückt, aber der Schiri hätte auf diesem glatten Geläuf, wie bei Eis üblich, nicht anpfeifen müssen. Union-Cheftrainer Kenny Verhoene hatte, aus dem Wissen heraus, dass auf Kunstrasen gespielt wird, auf zwei verschiedenen Kunstrasenplätzen in der Vorbereitung auf das Spiel trainiert. Dass, was er und die Mannschaft dann vorfanden, verschlug einem dann doch die Sprache, denn mit den Kunstrasenschuhen (auch mit Noppen) hatte man kaum Halt und die Verletzungsgefahr war somit stark gegeben. Eine Vorab-Info zu den Platzverhältnissen gab es vom Berliner Verein nicht. Union-Cheftrainer Verhoene hatte auch bereits im Vorfeld noch mit einem anderen Problem zu kämpfen. Seine Spieler hatten zwar ihre Gehälter bekommen, aber seit zwei Monaten keine Aufwandsentschädigungen, wodurch die Spieler so einige ungewollte Probleme und somit den Kopf nicht frei fürs Spiel hatten. Neben den Platzverhältnissen spielte dies dann auch eine nicht unwesentliche Rolle beim schwachen Auftreten der Unioner beim Spiel. Trotz der widrigen Platzverhältnisse pfiff Schiri Trybusch aus Eilenburg das Spiel an. Gleichzeitig fand auf dem Nebenplatz auch ein Spiel statt, was es eigentlich bei Oberliga- und höherklassigen Spielen nicht geben darf.
Die Berliner, mit den Platzverhältnissen bestens vertraut und mit entsprechendem Schuhwerk ausgerüstet, legten dann auch gleich von Beginn an los und hatten sogleich auch die ersten Torchancen. Die Unioner hingegen hatten mit der Defensivarbeit voll zu tun. Kurz vor dem Halbzeitpfiff (45. Min.) erzielte Romario Hartwig dann die verdiente 1:0-Führung für die Berliner. Ein Schuss von Kohls lenkte er noch mit der Hacke in den Union-Kasten. Ohne den verletzten Adam Rohlik (dafür nun mit Muca) begannen die Unioner die zweite Halbzeit. In der 60. Minute trifft dann Yunus Solak im Nachsetzen zum 2:0 für die Berliner. In der 75. Minute musste der Unioner Victor Lochmann verletzt den Platz verlassen. Neu für ihn nun Glaschke mit seinem ersten Oberligaeinsatz. Kurz danach (76.Min.) erzielte Fabian Engel per Schuss ins lange Eck das 3:0 für Blau-Weiß. Am schnellsten reagierte dann in der 80. Minute Anel Hamzic und versenkte einen Abpraller vom Torwart Hinz zum 1:3-Anschlusstreffer für den FSV Union. Nach Foulspiel durch Micillo im Berliner Strafraum zeigte der Schiri nicht nur auf den Elfmeterpunkt, sondern er zeigte zugleich Micillo die Gelbe Karte. Da es nach Gelb in der 1. Halbzeit seine zweite war folgte die Rote Karte sofort und somit der Platzverweis. Den fälligen Strafstoß verwandelte Patrick Lux sicher zum 4:1 für die Berliner. In der 90. Minute erzielte dann der Berliner Spielmacher Florian Kohls noch das Tor zum 5:1-Endstand für Blau-Weiß. Am Ende also noch eine derbe, von den Unionern so nicht erwartete, Niederlage.
Wenn der Kopf von Sorgen nicht frei ist, dann können auch keine (notwendigen) Bestleistungen und somit auch keine Siege errungen werden. Union-Präsident Sieghard Richter, welcher ja auch noch den nichtbesetzten Finanz-Geschäftsführerposten inne hat, sollte daher schnellstmöglich die Zahlungsrückstände gegenüber den Spielern begleichen durch entsprechende Aktivitäten, damit die Mannschaft wieder mit klarem Kopf und vollem Einsatz Erfolgserlebnisse für den FSV Union erzielen kNN, was sie ja in den vorherigen Spielen zur Freude aller Fürstenwalder Union-Anhänger gezeigt hatten.

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