Fachkräfte für brandenburgische Landwirtschaft sichern
Brandenburgs Agrarminister hat auf die in den kommenden Jahren unabweisbar notwendigen Anstrengungen hingewiesen, „um junge Menschen für eine landwirtschaftliche Ausbildung zu begeistern und bedarfsgerechte Ausbildungsstrukturen zur Verfügung zu stellen. Dazu müssen auch Erwerbstätige aus anderen Branchen und Regionen für eine Tätigkeit in der Landwirtschaft gewonnen werden.“
Eine vom Brandenburger Agrar- und dem Arbeitsministerium initiierte Studie unter dem Titel „Fachkräftebedarf in der Landwirtschaft im Land Brandenburg bis 2030“ wurde am 29. November vergangenen Jahres vorgestellt. Darin wird die Fachkräftesituation in der Landwirtschaft auf der Grundlage statistischer Erhebungen, Betriebsbefragungen und Fallstudien analysiert. Rückgänge der Auszubildendenzahlen in den letzten Jahren und die Prognose des Fachkräftebedarfs bis 2030 zeigen den großen Handlungsbedarf.
Die Studie ist zu allererst ein Weckruf an die Branche, mehr auszubilden, andere Wege bei der Gewinnung und Bindung von Fachkräften zu gehen. Wie in anderen Wirtschaftsbereichen ist auch in der Landwirtschaft die Gewinnung von Fachkräften eine entscheidende Frage für die zukünftige Entwicklung. Die Studie des Landes beziffert den Bedarf an zu ersetzenden Arbeits- und Fachkräften in der Landwirtschaft bis 2030 auf über 20.000 Personen. Aber nur weniger als ein Viertel davon könnten beim gegenwärtigen Ausbildungsniveau in Brandenburg rekrutiert werden.
Bei der Fachkräftesicherung für die Landwirtschaft geht es nicht nur um die Kernberufe Landwirt, Tierwirt und Gärtner, sondern auch um technische und kaufmännische Beschäftigte. Die Landesregierung wird bestehende Unterstützungsmöglichkeiten stabilisieren und bei Bedarf auf den Prüfstand stellen. Zu nennen sind auch die Projekte LANDaktiv und AGRARaktiv, die aus dem EU-Sozialfonds ESF- und Landesmitteln finanziert werden und dazu beitragen, dass Kinder und Jugendliche über Landwirtschaft informiert und für Grüne Berufe und ein Leben auf dem Land begeistert werden.
Weitere Forderungen liegen auf dem Tisch, zum Beispiel die Förderung des Führerscheins Klasse T, die für den Berufsstand eine enorme Bedeutung hat, beziehungsweise die Einrichtung einer Koordinierungsstelle für die berufliche Bildung in der Landwirtschaft.
Auch das Ministerium kann in seinem Geschäftsbereich einen Beitrag dazu leisten und nachgeordnete Einrichtungen sowie Forschungseinrichtungen dabei unterstützen, wieder oder über den eigenen Bedarf hinaus auszubilden.
Berufsbild Landwirtschaft attraktiv und zukunftsfähig präsentieren
Voraussetzung für die Nachwuchsgewinnung ist eine ökonomisch leistungsfähige und gesellschaftlich akzeptierte Landwirtschaft, die ihren Beschäftigten eine auskömmliche Vergütung bietet und Anforderungen der Zivilgesellschaft hinsichtlich Umweltbelangen und Tierwohl aufnimmt. Es ist deshalb auch zukünftig eine wichtige Aufgabe des Landes, sich für günstige Rahmenbedingungen für die Landwirtschaft einzusetzen.