Fachleute berieten über Maßnahmen der Wasserbewirtschaftung
Die länderübergreifende Arbeitsgruppe „Extremsituation“ ist weiter aktiv. Unter Leitung des Landesamts für Umwelt berieten die Fachleute Maßnahmen der Wasserbewirtschaftung, um die Folgen der extremen Trockenheit in den Einzugsgebieten von Spree und Schwarzer Elster zu begrenzen. Trotz der kühleren Temperaturen ist keine Entspannung eingetreten. Um für die kommenden Wochen gewappnet zu sein, müssen die noch verfügbaren Wasserreserven weiterhin sparsam eingesetzt werden. Die Wiederauffüllung der Talsperren und Speicher bis zum Frühjahr 2020 hat oberste Priorität. Somit bleiben auch die Einschränkungen im Rahmen des Eigentümer- und Anliegergebrauchs bestehen. Dies betrifft insbesondere das Verbot des Abpumpens von Wasser aus Flüssen und Seen.
Spree
Das Niederschläge vom 9. September bewirkten, zusammen mit den Stützungsabgaben aus den sächsischen Talsperren sowie der Talsperre Spremberg und dem Ablassen von Wasser aus Fischteichen, zuletzt einen Abfluss von 4 Kubikmetern pro Sekunde in der Spree am Unterpegel Leibsch. Im Vergleich zu den letzten Wochen ist damit ein geringfügiger Anstieg des Abflusses in der Spree zu verzeichnen. Aus diesem Grund wurde der durch die Wasserbewirtschaftung zu gewährleistende Mindestabfluss am Unterpegel Leibsch von 1,5 Kubikmeter pro Sekunde auf 2 Kubikmeter pro Sekunde erhöht. Da am 18. September die vertraglich mit Sachsen vereinbarten 20 Millionen Kubikmeter, die jährlich zur Niedrigwasseraufhöhung für Brandenburg und Berlin bereitstehen, aufgebraucht wurden, muss mit den noch vorhandenen Reserven in den Bergbauspeichern und der Talsperre Spremberg sparsam umgegangen werden. Soweit möglich wird eine Wasserspeicherung in der Talsperre Spremberg angestrebt.
Schwarze Elster
In der Schwarzen Elster wirkt sich die Trockenheit weit gravierender aus. Seit dem 9. September ist vom Pegel Neuwiese bis oberhalb des Wehres Kleinkoschen zwar eine Wasserführung vorhanden. Unterhalb des Wehres Kleinkoschen bis zum Wehr Senftenberg liegt der Fluss aber weiterhin trocken. Die Bewirtschaftung des Speichers Niemtsch und damit die Stützung der Schwarzen Elster musste am 19. September bei einem Seewasserstand knapp unter 98,40 Meter Normalhöhennull (NHN) mit Blick auf den geotechnischen Grenzwasserstand von 98,30 Meter NHN vorsorglich eingestellt werden. Mit Hilfe der Grubenwasserreinigungsanlage Rainitza konnte der Abfluss am Pegel Biehlen 1 jedoch auf einem niedrigen Niveau, zuletzt mit etwa 0,4 Kubikmeter pro Sekunde, stabilisiert werden. Der mittlere Abfluss für diesen Pegel liegt im September normalerweise bei 2,25 Kubikmetern pro Sekunde. Infolge der dringend notwendigen Wartungsarbeiten an der Grubenwasserreinigungsanlage Rainitza und ihrer dementsprechend eingeschränkten Kapazität ist die Mindestwasserabgabe in Richtung Altdöbern zeitweise ausgesetzt.