Neujahrsempfang der Domstadt Fürstenwalde

Der Neujahrsempfang der Domstadt Fürstenwalde war atemberaubend und das in vielerlei Hinsicht. Im Vorfeld hatte Matthias Rudolph, seit Mai Fürstenwaldes Bürgermeister, im zu Ende gehenden letzten Jahr den Stadtverordneten die Möglichkeit gegeben, zum ersten Neujahrsempfang mit ihm als neuem Bürgermeister jeweils fünf Gäste mitzubringen. Mit dieser Idee war auf jeden Fall garantiert, dass der Fürstenwalder Hof voll sein würde. Der Neujahrsempfang stand zudem unter einem besonderen Stern, denn man hatte die Gäste gebeten, in einem eher festlich-sportlichen Dress zu kommen, passend zum Thema Sport, ohne dabei aber besonders ins Detail zu gehen.

Wörtlich genommen hatten das allerdings nur wenige, zu ihnen gehörte auch die Bürgermeisterin der Stadt Storkow, Cornelia Schulze-Ludwig. Sie hatte die Botschaft verstanden und stand im sportlichen Outfit der Herausforderung gegenüber. Willkommen geheißen wurden die Gäste von Bürgermeister Matthias Rudolph und dem Vorsitzenden der Stadtverordnetenversammlung, Uwe Koch. Und dann war gesellschaftliches Kennenlernen angesagt, man unterhielt sich, begrüßte Freunde und zum Teil Repräsentanten einiger Wirtschaftsunternehmen, die aber leider eher spärlich gesät waren an diesem Abend. Der Saal des Fürstenwalder Hofes war dreigeteilt: in die kleine Sportarea sowie davor in Sitz- und Stehplätze, wobei die Sitzplätte erst bei der Neujahrsrede stärker beansprucht wurden, da die Ausführungen unseres neuen Bürgermeisters zu einem fast 90-minütigen Plädoyer wurden.

In seiner Neujahrsrede ging Matthias Rudolph auf viele Themen gezielt und ohne Wenn und Aber ein. Dabei entwickelte sich eine Geräuschkulisse ohnegleichen, wie sie auch schon im letzten Jahr zum Neujahrsempfang erlebbar war. In seinen Ausführungen spielten die Schulen und Kitas genauso eine Rolle wie die dazugehörigen, neugegründeten Beiräte, die sich bereits ins Geschehen einmischen. Rückblickend seien die vergangenen Monate, seit er im Amt ist, eine besondere Herausforderung gewesen, die er in vielerlei Hinsicht nicht missen wolle. Er habe sehr viel gelernt und sei entscheidungsfreudig. Viel Unterstützung erfahren habe er durch die Stadtverwaltung, die im besonderen Maße davon profitiere, dass nun der Aufbruch gekommen sei.

Große Erfolg hätte es im vergangenen Jahr viele gegeben, nur wolle er sich nicht mit fremden Federn schmücken. Dass aber noch bei der letzten Stadtverordnetenversammlung der Haushalt 2018/19 beschlossen worden sei, sei für ihn sein besonderer Achtungserfolg. Mit seinem Wahlspruch „Fürstenwalde kann mehr“ sehe er sich nach wie vor konfrontiert und sei bestrebt, dies mit allen Akteuren weiter zu forcieren. Das sportliche Potenzial der Stadt Fürstenwalde ist ein nicht zu unterschätzender Standortfaktor für Familien, sagte Rudolph. Mit Statistiken untermauerte er diese Feststellung und gab gleichzeitig zu bedenken, dass auf 120.000 qm Fläche Sport getrieben wird und die Stadt das in jedem Jahr mit über 1 Million Euro unterstützt und fördert. Nach dem Plädoyer und dem bereits während der Rede eröffneten Buffet, vermutlich um die Gäste bei Laune zu halten, kam die traditionelle Verleihung des „Goldenen Raben“. Der Vorsitzenden der Stadtverordnetenversammlung der Stadt Fürstenwalde, Uwe Koch, hielt seine Laudatio bei anhaltender Lautstärke, trotz mehrmaliger Bitten um Zurückhaltung. Das ist in der Form noch nie so vorgekommen und nahm dieser besonderen Ehrung leider viel vom festlichen Glanz – schade!

Auszüge der Laudation

Der Menzel´schen Ära ist es auch zu verdanken, dass der Nachlass des Fürstenwalder Grafikers und Illustrators Gerhard Goßmann gesichtet, digitalisiert und archivgemäß aufgearbeitet wurde. Die Stadt Fürstenwalde besitzt nun einen nicht schätzbaren Schatz an Bildender Kunst, welcher nicht zuletzt einen bedeutenden Anteil der DDR-Grafik und Illustration ausmacht.

Christa und Werner gingen aber auch auf die Wünsche und Geschmäcker des Stammpublikums ein: Mit der Klassikkonzertreihe „Fürstenwalder Musikzyklus“ trafen die monatlich im Festsaal des Alten Rathauses stattfindenden Konzerte genau den Nerv des musikbegeisterten Publikums.

135 Veranstaltungen betreuten die Galeristen mit Freude, Engagement und Herzblut. Die Gäste schwärmen noch heute vom „Glöckchen“ und den leckeren „Schmalzstullen“. (Der Kulturfabrik Fürstenwalde ist es nun zu verdanken, dass die Klassikreihe trotz Ruhestand von Christa und Werner weiter betreut wird. Das Publikum wird es ebenfalls danken.)

Die Arbeit von Familie Menzel kann aber auch im Stadtbild immer wieder erkannt werden. Ob es Plakatgestaltungen, Bannerwerbung, oder der kleine niedliche Rabe auf den städtischen Aschenbechern ist – die Beiden werden den Fürstenwaldern immer im Gedächtnis bleiben. Und wer an dieser Stelle noch mehr Kunst erwartet hätte, dem sei gesagt: Augen auf beim Stadtspaziergang!

Die künstlerischen Arbeiten von Werner verschönern nun schon seit vielen Jahren das Stadtbild. In der Nähe des Bahnhofs am „Kleinen Städtischen Platz“ befindet sich seine Brunnenskulptur aus dem Jahr 1985. 2001 folgte seine zweite Skulptur im öffentlichen Raum von Fürstenwalde. Sie befindet sich auf dem Galgenberg am „Fürstenwalder Hof“.

Einen weiteren Verweis auf die Stadtgeschichte entwarf Werner für die Mühlenstraße. Zum Thema Wandel und Handel entstand hier 2007 ein „Mühlenstein“. Die letzten Arbeiten für den öffentlichen Raum folgten 2010 für den „Park der Jahreszeiten“.

Möglicherweise können wir in den nächsten Jahren noch weitere Werke bestaunen. Der Ruhestand macht doch sicher erfinderisch. Und Kunst ist ja auch nicht die schlechteste Sache der Welt.

Die sportliche Herausforderung war simpel: Man sollte einen Sponsor finden, der eine Summe X pro Kilometer bereit ist zu zahlen, und dann auf dem Spinning Rad seine sportlichen Leistungen abruft. Das Gedränge hielt sich in Grenzen, aber immerhin sind nahezu 1.000 Euro zusammengekommen. Dieser Betrag soll für den bereits durch die Bonava Deutschland initierten „Aktivpark“ im Stadtpark für ein neues Fitnessgerät genutzt werden.

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