Spätstarter können sich immer noch für eine Ausbildung entscheiden
Der Countdown läuft: Eigentlich sollte spätestens am 1. September für alle der Startschuss fallen, die eine Ausbildung machen wollen. Doch auch für Jugendliche, die sich später entscheiden, ist der Zug noch längst nicht abgefahren. Auch Spätstarter haben immer noch gute Chancen, im Kreis Oder-Spree einen Ausbildungsbetrieb zu finden. Sogar bis spät in den Herbst hinein, sagt Astrid Gehrke von der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt.
Die Bezirksvorsitzende der IG Bau Oderland verweist dabei auf aktuelle Zahlen der Arbeitsagentur. Demnach haben die Unternehmen im Landkreis Oder-Spree im laufenden Ausbildungsjahr insgesamt rund 850 Ausbildungsstellen gemeldet. Doch davon sind ziemlich viele noch nicht vergeben. Aktuell warten noch mehr als 330 Ausbildungsplätze auf Jugendliche, die sich für einen Job-Start im Handwerk, in der Industrie, in den Dienstleistungsbranchen oder im Handel entscheiden können.
Allein der Bau im Landkreis Oder-Spree suche über die Arbeitsagentur im Moment noch 37 Jugendliche, die auf eine gute Job-Perspektive setzten. Denn gebaut, umgebaut, saniert und renoviert werde immer. Wohnungen, Schulen, Industriegebäude, Straßen, Brücken, Gleise … – Wer auf die Bauwirtschaft setzt, hat quasi eine lebenslange Beschäftigungsgarantie so die Bezirksvorsitzende.
Sie rät Jugendlichen, die noch unentschlossen sind, wohin die Reise beruflich gehen soll, taff zu sein. Berufsberatung und Internet geben eine Orientierung. Aber es kommt auch gut, einfach mal bei Betrieben anzuklopfen. Schließlich sei der persönliche Eindruck oft entscheidender als die Noten im letzten Zeugnis. Und längst nicht alle Unternehmen würden Ausbildungsplätze der Arbeitsagentur melden.
Außerdem sei es allemal besser, eine Ausbildung anzufangen als irgendwo als Hilfskraft anzuheuern. So gebe es in der Gebäudereinigung beispielsweise eine qualifizierte Ausbildung: Das ist die größte Handwerksbranche, die wir haben. Der Beruf des Gebäudereinigers ist ein Handwerksberuf. In dem Job gibt es ständig neue Technik und weiterentwickelte Maschinen, die die Arbeit enorm erleichtern, erklärt Astrid Gehrke. Dabei gehe es auch hoch hinaus – als Fassadenreiniger. Aber auch auf der Karriereleiter: Wer seine Ausbildung im Gebäudereiniger-Handwerk gemacht hat, kann seinen Meister machen oder Techniker werden und die Fachrichtung Reinigungs- und Hygienetechnik draufsatteln, so die Gewerkschafterin.