Knappe Futtervorräte nach Dürre beschleunigen Maisaussaat
Seit Mitte April läuft im Landkreis Oder-Spree die Maisaussaat. Nach dem Dürrejahr 2018 sind die Landwirte jetzt bestrebt, neue Futtervorräte für ihre Tiere anzulegen, was wohl eine Ausdehnung der Anbaufläche im Landkreis zur Folge hat. In der Tierfütterung spielt Mais mittlerweile eine wichtige Rolle. Gerade als Maissilage in der Fütterung bei Rindern und Milchkühen wird er von den Betrieben gern genutzt.
Der in unseren Breiten angebaute Mais wird in drei Reifegruppen (früh, mittel und spät) unterschieden. Die frühen und mittleren Sorten reifen früher ab und finden oft als Silage Verwendung in der Fütterung und in Biogasanlagen, während spätreifende Sorten eher als Körnermais genutzt werden. Als so genannte C4-Pflanze kann Mais das für den Treibhauseffekt verantwortliche Kohlendioxyd effektiver als andere Kulturpflanzen in Biomasse umwandeln. Nach Daten des Deutschen Maiskomitees (DMK) erzeugt ein Hektar Mais den Jahresbedarf an Sauerstoff für 50 bis 60″ Menschen.
Als C4-Pflanze verfügt Mais über ein höheres CO2-Aufnahmevermögen und kann deshalb bei höheren Temperaturen mehr Trockenmasse produzieren. Der Großteil des in Deutschland erzeugten Maises wird auch vor Ort als Maissilage verfüttert oder in Biogasanlagen vergoren. Die Erzeugung von Körnermais, vor einem Jahrzehnt noch undenkbar, nimmt bedingt durch den Klimawandel zu. Körnermais ist das Ausgangsprodukt für Maisstärke und Maiskeimöl, welche heute gerne in der Küche zum Kochen und Braten verwendet wird. Wohin gegen Popcorn aus einer speziellen Maissorte, dem Puffmais, gewonnen wird.
Aber auch Wildschweine haben den Mais für sich entdeckt. Sind im Spätsommer die Felder abgeerntet, zieht es die Schwarzkittel in die meterhohen Maisbestände. Zum einen bietet der Mais Deckung für das Borstenvieh und zum anderen sind die stärkehaltigen Stängel und die süßlichen Maiskloben ein Leibgericht für Schweine. Als sehr anspruchslose Kultur an Boden, Wasser und Pflanzenschutz hat Mais nicht nur Einzug in die Fruchtfolgen tierhaltender Betriebe genommen.
Gerade auf leichten Sandböden kommt Mais am besten mit den sich veränderten Klimafolgen klar. Aber auch der Mais hat mit Schaderregern zu kämpfen. Neben pilzlichen Erregern ist es vor allem der Maiszünsler, der ein aktives Handeln des Landwirtes erfordert. Aber auch hier stehen mittlerweile biologische Bekämpfungsmethoden zur Verfügung. Heute wird der Zünsler immer öfter biologisch mit Schlupfwespen bekämpft. Dies ist zwar nicht billig, kommt aber der Umwelt zu Gute.
Aufgrund seiner Physiologie gehört Mais zu den Gewinnern des Klimawandels, weil er höhere CO2-Gehalte in der Luft und höhere Temperaturgänge besser für die Umwandlung in Biomasse nutzen kann als hiesige C3-Pflanzen und dazu noch mit weniger Wasser auskommt. Hinzu kommt sein breites Verwendungsfeld, welches die Pflanze als sehr attraktiv erscheinen lässt.