Baukulturpreis, drei Sonderpreise & ein Initiativpreis 

Der diesjährige Brandenburgische Baukulturpreis geht nach Königs Wusterhausen. Überreicht durch Bauminister Guido Beermann, erhielten Abelmann Vielain Pock Architekten aus Berlin die Auszeichnung für die Sanierung und Erweiterung des Amtsgerichts Königs Wusterhausen. Bereits zum siebten Mal wurde der Baukulturpreis verliehen. Die feierliche Übergabe des von der Architektenkammer und der Ingenieurkammer ausgelobten Brandenburgischen Baukulturpreises fand in Potsdam statt. Schirmherr war Guido Beermann, Minister für Infrastruktur und Landesplanung.

Die Auszeichnung würdigt alle zwei Jahre Qualität und Engagement beim Bauen im Land Brandenburg. Für den mit 21.000 Euro dotierten Preis wurden neben dem Baukulturpreis drei Sonderpreise und ein Initiativpreis vergeben. 30 Projekte aus den Jahren 2019 bis 2021 wurden von den beteiligten Architektur- und Ingenieurbüros eingereicht. Sonderpreise erhielten mit der Sanierung der Gewölbebrücke über die Schwarze Elster bei Neudeck ein Denkmal der Ingenieurbaukunst, mit dem Alexander Haus in Potsdam ein Sommerhaus aus den 1920er Jahren, das heute als Ort der Bildung und Versöhnung genutzt wird und mit der Mensa Klosterfelde in Wandlitz ein Neubau in Holzbauweise, der als Beitrag zum Bauen ohne Beton überzeugte.

Der Initiativpreis ging an den Verein Hof Prädikow e.V. für die Entwicklung der „Scheune Prädikow“ als einen Ort des gemeinschaftlichen Lebens und Arbeitens im ländlichen Raum.

Die Jury des Baukulturpreises wird alle zwei Jahre mit Experten aus anderen Bundesländern und der Brandenburgischen Hochschulen neu besetzt. Nur die beiden Präsidenten vertreten ständig Architekten- und Ingenieurkammer und sichern somit Kontinuität.

 

Baukulturpreis:
Sanierung und Erweiterung des Amtsgerichts Königs Wusterhausen

Das Amtsgericht in Königs Wusterhausen ist eines der größten erstinstanzlichen Gerichte im Land Brandenburg und damit ein besonderer öffentlicher Ort mit Geschichte, erbaut im Jahr 1894 in unmittelbarer Nachbarschaft zum Schloss. Das gesamte Ensemble wurde vor Beginn der Arbeiten an einem Erweiterungsbau unter Denkmalschutz gestellt. Das erweiterte Ensemble des Amtsgerichtes Königs Wusterhausen steht in vielerlei Hinsicht für ein hohes Maß an Baukultur. Die sensible, städtebauliche Einpassung des großen Bauvolumens des Erweiterungsbaus bereichert den öffentlichen Raum durch eine sorgfältige Detaillierung der Fassaden.

Architektur: Abelmann Vielain Pock Architekten Partnerschaft mbB Berlin,
Bauherr: Brandenburgischer Landesbetrieb für Liegenschaften und Bauen, Potsdam

 

Initiativpreis:
ScheunePrädikow

Das Projekt wurde in einem partizipatorischen Planungsprozess mit der Dorfgemeinschaft entwickelt. Gewünscht war Gastronomie und ein Ort für Veranstaltungen und Heimstatt für Vereine und Initiativen. Mit einem Coworking-Bereich sowie der Möglichkeit der Anmietung von Seminar- und Workshopflächen wird die „Scheune Prädikow“ darüber hinaus eine wichtige Rolle als Arbeitsort einnehmen. 

Architektur: Hütten&Paläste,Berlin
Entwicklung/Betrieb: VereinHofPrädikowe.V.
Bauherrin: Stiftungtrias,Hattingen(Ruhr)

 

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Sonderpreis:
Gewölbebrücke über die Schwarze Elster

Die Bogenbrücke über den Mittellauf der Schwarzen Elster bei Neudeck (Elbe-Elster) ist eine ingenieurtechnische Meisterleistung aus dem Jahr 1905. Die drei schlanken Bögen der Betonbrücke fügen sich harmonisch in das Landschaftsbild des Flusslaufes ein. Mit der Sanierung der Brücke ist ein beispielgebender, behutsamer Bauwerksumbau, der nicht nur eine vollwertige Nutzung des Bauwerks sichert, sondern auch das ursprüngliche Erscheinungsbild der Stampfbeton-Bogenbrücke für die Nachwelt erhält, gelungen. Beim Deutschen Brückenbaupreis 2020 wurde die Sanierung mit einer Auszeichnung gewürdigt.

Architektur: Landesbetrieb Straßenwesen Brandenburg, Dienststätte Cottbus, Dipl.-Ing. Carsten Richter von IB PROKON -Bauplanung GmbH, Kolkwitz
Bauherr: Landesbetrieb Straßenwesen Brandenburg

 

Sonderpreis:
Alexander Haus Potsdam

Das 1927 erbaute Haus ist keines der Standard Sommerhäuser der 1920er Jahre, sondern wurde von seinem Bauherrn Dr. Alexander, damaliger Präsident der Berliner Ärztekammer, selbst entworfen. Dem gemeinsamen Engagement von Groß Glienicker Bürgerinnen und Bürgern sowie der Familie Alexander, seit 2013 organisiert im Alexander-Haus-Verein, ist es zu verdanken, dass dieses sorgfältig restaurierte Haus ein Ort der Bildung und Versöhnung geworden ist.

Sanierung/Architektur: HertzbergWeberArchitekten,Potsdam
Bauherr: Alexander-Hause.V., Berlin.

 

Sonderpreis:

Mensa Klosterfelde, Gemeinde Wandlitz

Am Schulstandort Klosterfelde wurde für die Gemeinde Wandlitz eine Mensa für Schule und KiTa geplant. Über die Mensanutzung hinaus wird der Neubau als Gemeindesaal für Veranstaltungen und als Bürgerhaus genutzt – in Verbindung mit der angrenzenden Festwiese. Das in Holzbauweise errichtete Gebäude ist beispielgebend für neues Bauen ohne Beton.

Architektur: RennerArchitekten,Berlin
Bauherrin: GemeindeWandlitz.

 

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