Beratung in Apotheken unerlässlich

Bei der Beratung in der Apotheke wird immer wieder festgestellt, dass Arzneimittel nicht richtig angewendet werden und somit der Nutzen nur teilweise oder gar nicht zum Tragen kommt. Daher legen wir unser Augenmerk diesmal auf die Kinder-Notfall-Arzneimittel zum Tag der Apotheke „Richtige Medikation für Kinder“, da hier eine falsche Anwendung prekäre Auswirkungen haben kann: Wenn ein Kind ein Notfall-Arzneimittel braucht, sollten Eltern, Erzieher und Lehrer dessen Anwendung schon im Vorfeld üben, denn im Notfall sind alle Beteiligten so unter Druck, dass gerade bei komplexen Darreichungsformen leicht Fehler passieren.

Deshalb sollten sich die Erwachsenen bereits unabhängig von einem Notfall in der Apotheke demonstrieren lassen, wie ein Notfall-Arzneimittel bei einem Kind richtig angewendet wird.

Notfall-Arzneimittel brauchen Kinder zum Beispiel bei einer Allergie gegen Erdnüsse oder andere Nahrungsmittel. Geschätzt leiden etwa 8 Prozent aller Kinder daran, wobei diese Allergie mit zunehmendem Alter seltener wird. Die Allergie kann unter anderem zu Hautausschlag, Schwellungen, Atemgeräuschen, Luftnot oder Schwindel führen. Typisch für die allergische Reaktion ist der rasche Beginn der Symptome; die Schwere der Symptome kann nur selten vorhergesagt werden. Unbehandelt können akute schwere allergische Reaktionen bei Kindern tödlich enden.

Deshalb ist es wichtig, dass die Notfall-Arzneimittel nicht nur immer in Reichweite, sondern die Erwachsenen auch mit der Anwendung vertraut sind. Im Notfall sollte zunächst ein Notarzt verständigt werden. Allerdings sollten auch ärztlich verschriebene Antihistaminika oder Kortison griffbereit sein. Dabei ist zu bedenken, dass die ebenfalls zum Notfallset gehörenden beratungsintensiven Adrenalin-Autoinjektoren aufgrund von Lieferproblemen der Hersteller zeitweise in Apotheken nicht verfügbar sind.

Die Beratung in der Apotheke vor Ort ist daher unerlässlich.

Ein weiterer Aspekt betrifft Arzneimittel für Kinder, die erst hergestellt werden müssen, weil sie nicht in der für Kinder geeigneten Dosierung oder Wirkstärke auf dem Markt sind. Es gibt aber auch Arzneimittel, die vor der Anwendung erst gebrauchsfertig gemacht werden müssen, da sonst ihre Haltbarkeit stark eingeschränkt wäre. Hier sind die Erläuterung und Unterstützung in der Apotheke zum Teil unentbehrlich. Damit leisten die Apotheken vor Ort einen entscheidenden Beitrag zur zeitnahen und wohnortnahen Versorgung und stehen den besorgten Eltern mit Rat und Tat zur Seite, da auch die Anwendung bei einem Kind anders als bei einem Erwachsenen sein kann. Kinder sind keine kleinen Erwachsenen. Mit Rezepturen können also Versorgungslücken geschlossen werden, wenn keine industriell hergestellten Arzneimittel zur Verfügung stehen.

Bei Kindern ist es nicht selten, dass sie vor allem nachts oder an Wochenenden dringend Arzneimittel benötigen und noch sorgen 574 Apotheken im Land Brandenburg mit dem Nacht- und Notdienst dafür, dass rund um die Uhr die Versorgung gewährleistet ist.

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