Wirksamkeit des Schlaftrainings wissenschaftlich belegt

Wenn am Wochenende die Uhren umgestellt werden, kommen viele Menschen aus ihrem Schlafrhythmus. Doch auch unabhängig vom Wechsel von Sommer- auf Winterzeit sind Schlafstörungen weit verbreitet. Den stärksten Zuwachs an Diagnosen von Ein- und Durchschlafstörungen verzeichnet die Barmer bei jungen Erwachsenen. So diagnostizierten Ärzte in Brandenburg im Jahr 2005 bei 122 jungen Menschen zwischen 15 und 19 Jahren eine Schlafstörung. Im Jahr 2018 waren es bereits 441. Das entspricht beinahe einer Vervierfachung der Diagnosen innerhalb von 13 Jahren. Ein massives Plus um 400 Prozent von 149 auf 745 Betroffene gab es auch in der Altersgruppe der 20- bis 24-Jährigen. Schlafstörungen bei Jugendlichen sollten als Alarmsignal verstanden werden. Denn sie schränken nicht nur die Leistungsfähigkeit in Schule, Universität und Beruf ein. Schlafstörungen können auch ein Hinweis auf psychische Erkrankungen sein. Daher sollten Schlafstörungen bei einem Arztbesuch angesprochen werden.

Von den Erwachsenen beispielsweise waren im Jahr 2018 in Brandenburg rund 34.400 Frauen wegen einer Schlafstörung in ärztlicher Behandlung und rund 14.400 Männer. Statt sofort auf Schlafmittel zurückzugreifen, die bei fahrlässigem Gebrauch abhängig machen können, sollten Betroffene den Ursachen ihrer Schlafstörung auf den Grund gehen. Wer mit Entspannungstechniken Erholungsphasen im Alltag integriert und vor dem Zubettgehen lernt, abzuschalten, findet meist einen besseren Schlaf. Wissenschaftlich erprobte Online-Trainings könnten dafür gerade für junge Leute ein wichtiger Wegbegleiter sein. Das Programm „HelloBetter Schlafen“, das die Barmer ihren Versicherten kostenlos zur Verfügung stellt, basiert auf Techniken der kognitiven Verhaltenstherapie. Es beinhaltet Entspannungsübungen, Strategien gegen Grübeln und negative Gedanken sowie ein interaktives Schlaftagebuch. Auf eigenen Wunsch hin können die Trainings auch von einem Coach virtuell begleitet werden. Die Wirksamkeit des Schlaftrainings wurde im Rahmen klinischer Studien wissenschaftlich belegt. Allerdings soll es keinen Arztbesuch ersetzen, sondern ergänzend eingesetzt werden.

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