Musikfesttage an der Oder 2019 – Dni muzyki nad Odrą 2019

Die Deutsch-Polnischen Musikfesttage an der Oder laden vom 1. bis 22. März in über zehn Orten beidseits der Oder zu einer Vielfalt an Konzerten ein. Unter dem diesjährigen Motto „Tradition und Aufbruch / Tradycja i Przełom“ gestaltet das Land Brandenburg die Deutsch-Polnischen Musikfesttage an der Oder nun zum 25. Mal, seit 25 Jahren grenzüberschreitend, gemeinsam mit der Philharmonie Zielona Góra. Der Grundgedanke ist auch Botschaft – Musik begeistert, verbindet und vereint.

Das Eröffnungswochenende beginnt mit einem Festakt am 1. März im Logensaal der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) mit dem Frankfurter Pianisten Christian Seibert. In zwei Festreden thematisieren Gesine Schwan und Wolfram Enßlin »100 Jahre Polen/15 Jahre Polen in der EU« und »Carl Philipp Emanuel Bach und die Folgen«.

Darauf folgt ein Sinfoniekonzert in der Philharmonie Zielona Góra mit Werken von Tschaikowski, Elgar und Beethoven am 2. März, unter der Leitung von Czesław Grabowski.

Der Große Chor der Singakademie Frankfurt (Oder) und das Brandenburgische Staatsorchester Frankfurt führen am 3. März die Matthäus-Passion auf. Jedoch nicht die Matthäus-Passion von Johann Sebastian Bach, sondern die seines Sohnes – jenes Carl Philipp Emanuel, auf den die Frankfurter Region zu Recht so stolz ist. Ein sensationeller Notenfund in Kiew sorgte im Sommer 1999 weltweit für Aufregung: Die seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges verschollen geglaubte umfangreiche Musikaliensammlung der Berliner Sing-Akademie wurde im Staatsarchiv der Ukraine entdeckt und nach Berlin zurückgeführt. Darunter befand sich auch die 1769 entstandene Matthäus-Passion von Carl Philipp Emanuel Bach, die jetzt – nach der Aufführung im Jahr 2005 durch die Singakademie hier in Frankfurt (Oder) – in der Konzerthalle »Carl Philipp Emanuel Bach« eine zweite Aufführung erlebt.

Allerdings ist die Bach’sche Matthäus-Passion nur eines der Highlights: Mit dem Concertgebouw Kammerorchester Amsterdam, dem Warschauer Saxophon Orchester und dem Kammerorchester »Amadeus« des polnischen Rundfunks, dem Sinfonieorchester der Philharmonie Zielona Góra und dem Brandenburgischen Staatsorchester Frankfurt bescheren die deutsch-polnischen Musikfesttage an der Oder absolute Hör-Erlebnisse!

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Das Zusammenspiel von Literatur und Musik steht bei drei Veranstaltungen im Mittelpunkt. Unter dem Titel »Liebe und andere Unglücksfälle« liest Schauspieler Dominique Horwitz am 5. März im Kleist Forum Novellen von Literatur-Nobelpreisträger Iwan Bunin. Musikalisch umrahmt wird die Lesung mit russischen Konzerttangos, gespielt vom Jourist Quartett.

Der Burgschreiber der Burg Beeskow 2019, Sascha Macht, liest in der Buchhandlung Ulrich von Hutten (19. März) und im Kloster Neuzelle (20. März), begleitet von den Frankfurter Duo Jokl&Svak. Johanna Krech und Svea Westphal, Klarinette und Akkordeon, gewannen zuletzt den Musikwettbewerb enviaM Musik aus Kommunen Brandenburg. In Schwedt/Oder trifft am 7. März das Jazztrio des Brandenburgischen Staatsorchesters auf Schauspieler aus dem Schwedter Ensemble.

Auch auf Nachwuchskünstlern liegt wie immer ein Fokus der Musikfesttage. Vier junge Dirigenten präsentiert Chefdirigent Czesław Grabowski am 15. März beim Internationalen Dirigentenforum in der Philharmonie Zielona Góra. Das Wiener Klassik Konzert am 10. März wird vom Dirigierkurs Chorsinfonik mit GMD Jörg-Peter Weigle in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Musikrat begleitet. Das Deutsch-Polnische Jugendorchester bereichert mit zwei Sinfoniekonzerten in der Philharmonie Gorzów (9. März) und der Stadtpfarrkirche Müncheberg (16. März) das Festivalprogramm.

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