Tropische Temperaturen bei Zeugnisausgabe

Freude, Emotionen & viele Worte des Dankes

Sein Schul-Abschlusszeugnis zu bekommen, ist eine Auszeichnung, bedeutet es doch zum einen, dass man es geschafft hat, zum anderen zeigt der Zensurenspiegel aber auch, wie enthusiastisch man dafür gelernt hat. Für die Schüler der Freien Oberschulde des Rahn Education Campus am Spreebogen in Fürstenwalde gab es am Samstag im feierlichen Rahmen des Theaters am See in Bad Saarow die langersehnten Zeugnisse. Dabei ist es zu bemerken, dass die Rahn Education immer an ihren Traditionen festhält, was in der heutigen Zeit nicht immer selbstverständlich – und auch gar nicht so einfach – ist. Das schöne Wetter war ebenfalls ein Geschenk, aber es hätte ruhig etwas kühler sein können. Doch dies tat der super Stimmung während der Zeugnisausgabe keinen Abbruch. Der Pandemie wegen und damit auch regelkonform wurde für die Klassen 10a & 10b jeweils eine gesonderte Übergabe veranstaltet.

Mit dem Einmarsch der Klasse 10a begann der erste Teil der Feierlichkeiten. Im Normalfall hätte Campusleiter Philipp Schittek seine Rede gehalten, doch das hohe Verkehrsaufkommen hatte sich diesem dem Ansinnen in den Weg gestellt. Doch was ist in diesen Zeiten schon normal – und so übernahm Schulleiterin Denise Piur das eingehende Ritual der Begrüßung routiniert und begrüßte die Eltern und Kinder herzlich: „Ihr seid nun fast alle fertig mit der Schule. Einige kommen zu uns in die Fachoberschule, andere beschreiten neue Wege und werden weitere Erfahrungen sammeln. Wünschen würden wir uns, dass ihr zu uns zurückkehrt, sogar vielleicht zu den Tagen der offenen Tür, um zu hören, was aus euch geworden ist und zu erfahren, wie ihr euren Weg gemeistert habt. Und damit wir uns nicht gänzlich aus den Augen verlieren, hat die Rahn Education etwas Besonderes vor. Wir werden ein weltumspannendes Netzwerk des Rahn-Schulverbundes aufbauen, ein Alumni-Portal, was für alle ehemaligen und jetzigen Schüler der Rahnschulen zugänglich sein wird. Vorstellen kann man sich das ähnlich wie bei Social Media mit Fragen und Antworten. Dafür ist in jedem Zeugnis ein goldenes Ticket eingelegt, was dies noch einmal erklärt.“ Die Abfolge des Programms nahm nun eine kleine Abkürzung, so dass Helene Triebel mit einem großen Applaus auf die Bühne ans Klavier „geklatscht“ wurde, für ihren erfolgreichen Abitur-Abschluss mit 1,0. Das Zeugnis erhielt sie schon tags zuvor. Am Klavier verzauberte sie die Gäste mit einem Stück von Ludovico Einaudi.

Denise Piur rührte noch einmal die Werbetrommel für das neue und erst kürzlich entstandene Jahrbuch. Sie wies auch gleich darauf hin, dass die vielleicht entstehende Kritik, dass die abgebildeten Personen hier gar nicht den „Schnuffi“ tragen und viel zu dicht zusammenstehen würden“ nicht berechtigt sei, da die Bilder zumeist noch vor der Lockdown-Zeit entstanden sein. „Ätsch!“ Und sie wünschte viel Spaß beim Durchblättern. Nun war es an der Zeit, den Klassenleiter der 10a, Sebastian Starke, Lehrer für Englisch & Deutsch, auf die Bühne zu bitten – mit Musik von Elena Tsagrinou und dem Titel „El Diablo“. Dies war irgendwie ein Insider, den wohl nur Eingeweihte verstanden. Dass Sebastian Starke etwas aufgeregt war, hatte sicherlich auch etwas mit seiner Heuallergie zu tun und, wie er sich schon gleich eingangs entschuldigte, dass man ihm es nachsehe, dass er nicht so der Redner sei. Er erinnerte sich an den Wunsch, den er gern erfüllt sehen wollte, mal eine Klasse ab der 7.  bis zur 10. Klasse zu begleiten, mit Höhen und Tiefen an diesen Erfahrungen genauso zu wachsen wie die Kinder in ihrer Individualität. Dem wurde entsprochen -für ihn eine ganz neue Herausforderung, die es zu meistern galt.

Die Klasse entwickelte sich über die Zeit, es entstand ein festes Gefüge. Das Miteinander habe ihn geprägt, viele Beispiele gäbe es zu erzählen. Besonders die Zeit in Klasse 8, mit der Pubertät, dem Ausloten der Schüler, wie weit kann man gehen und allem, was noch so zur Pubertät dazugehört, hätten er und seine Schüler glimpflich überstanden. Seine Klasse, so sagte er, habe ihn ebenfalls oftmals gefordert, auch in der Königsdisziplin, in Deutsch, was ihm sehr gut gefiel. In einer Episode ging es dabei um eine Kurzgeschichte, die da hieß „26 Schüler“, bei der Paula und Celina ihn aufforderten, auch eine Geschichte zu schreiben. Warum auch nicht?! Von den eingereichten Geschichten entschied er sich für eine, die gänzlich ohne Rechtschreibfehler auskam und lass sie vor. Jeder einzelne Schüler wurde kurz und knapp charakterisiert. In Klasse 9 war die Klassenfahrt nach London das „Nonplusultra“, das war die ultimative Sause in vielerlei Hinsicht, das hatte das Team Lehrer – Schüler auf eine weitere Bewusstseinsebene gehoben, was für die meisten unvergesslich war. Gefreut habe er sich, dass die Schüler den Ernst der Lage mit der Pandemie gut verstanden hätten, in ihren Leistungen habe man eine deutliche Steigerung bemerkt.

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Er hätte gern jeden Schüler persönlich hier vor allen gewürdigt, aber der Zeitrahmen gäbe es leider nicht her. Dafür habe er jeden Schüler eine persönliche Widmung mit ins Zeugnis gelegt. Er bedankte sich für das große Vertrauensverhältnis zu den beiden Elternvertretern, Frau Gärisch und Frau Werner, die in den Jahren eine echte Stütze gewesen seien. Ohne sie wäre nicht alles so geschehen, wie es gekommen ist. „Danke!“ Die Emotionen schlugen nun hohe Wellen, dies wird wohl viele stark berührt haben an diesem besonderen Nachmittag. Er sagte auch, dass man ihn in den letzten beiden Jahren oft gefragt hätte, ob er nicht gern eigene Kinder hätte. Natürlich möchte er das, aber eigentlich hätte er doch ganz tolle Kinder! Dass der Abschied ihm jetzt so schwerfallen würde, habe man nicht glauben wollen Tränen und Gänsehaut waren damit vorprogrammiert. Sebastian Starke ist wohl ein Ausnahme-Lehrer. Mit einem Zitat beschloss er seine emotionale Rede: „Ein Verstand braucht Bücher wie ein Schwert den Schleifstein. Ein Buch zu lesen, kann den Geist und den Verstand füllen.“

Der Campuschef war dann mit Eskorte ruckzuck wieder mit von der Partie und beglückwünschte die jungen Erwachsenen zu ihren Zeugnissen und freute sich ebenfalls, dass der überwiegende Teil noch in die Fachoberschule wechseln wird. Darüber hinaus bemerkte er, dass die Absolventen dem Jubiläumsjahrgang angehören und damit der 10. Jahrgang sei, der erfolgreich von der Freien Oberschule Fürstenwalde abgehe. „Herzlichen Glückwunsch!“ Den Sympathie-Preis erhielt in diesem Jahr Jannik Buchwalder und die besten Zeugnisse hatten sich Paula C. Schmidt mit 1,3 und Niklas Dahlhein mit 1,4 im Zensurendurchschnitt erarbeitet. Gewürdigt wurden unterdessen von den Elternsprechern auch Frau Kerstin Schön für die organisatorische Mitwirkung an der Abschlussfeier, Herrn Sebastian Stark, dass er mit Engelsgeduld für die Schüler immer ein Garant für Erfolg war, und Philipp Schittek für seinen unermüdlichen Drang nach Vervollkommnung in dem Bemühen, immer für seine Schülerschaft dazu sein. Die Zeugnisse für alle anderen gab es natürlich auch, nebst eigenem kleinem Programm mit anschließendem Sektempfang auf der Terrasse.

Kurze Verschnaufpause, und schon füllte sich der Saal im Abstand mit den Schülern und Eltern der Klasse 10b der Freien Oberschule Fürstenwalde, ähnlich gegliedert im Ablauf wie bei der 10a. Campusleiter Philipp Schittek beglückwünschte auch hier die Schüler zu ihren bestanden Prüfungen und wünschte gleichermaßen allen alles Gute für ihren weiteren Bildungsweg. Ihm folgte die Pianistin Helene Triebel, die mit ihrer Klaviermusik wieder alle verzauberte. Der Klassenlehrer Ulrich Knappe, der ebenfalls seit der siebten Klasse die Kinder durch die Zeit geführt hatte, war voll des Lobes, erinnerte an die schönen Klassenfahrten, die ins Tropical Island und auch nach London führten, wobei er sich bei letzterem Ziel gewünscht hätte, dass mehr kulturelles Verständnis geherrscht hätte, aber das sei ja noch ausbaufähig. Darüber hinaus war es ihm wichtig, noch einmal das Miteinander herauszuarbeiten und somit ein Kompliment an die Schüler auszusprechen, dass sie in der Pandemie ihre Befindlichkeiten außen vor gelassen und mit gegenseitiger Unterstützung gemeinsam diese Zeit bewältigt hätten.

Wichtig war ihm auch zu sagen, dass man dann ein echtes Problem gehabt hätte, wenn das Vertrauen nicht auf beiden Seiten groß gewesen wäre. Glücklicher Weise gab und gibt es das nicht! Ulrich Knappe dankte dem Campusleiter für sein Vertrauen, dass er nach kurzer Zeit ebenfalls wie Herr Stark eine siebte Klasse führen durfte und so auch an vielen Situationen und Momenten gewachsen ist. Der Sympathiepreis ging an Mathilda Schmidt, die gleichzeitig auch die Schülersprecherin der Klasse war. Die Besten der Klasse waren Annika Glaß mit 1,2 und Alexander Armitta & Sandro Diez mit 1,4. Im weiteren Verlauf erhielten natürlich alle Schüler ihre Zeugnisse. Diesem Programmhöhepunkt folgte noch eine große Dankesrunde für die Lehrer, die Sekretärinnen, den Hausmeister und die Küchenfeen für ihr tolles Engagement und das freundliche Miteinander. Der obligatorische Sektempfang auf der Terrasse und die vielen kleinen und temperamentvollen Fotoshootings waren bei allen ein willkommener Abschluss.

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