Stromfresser, Standby-Modus und Smart Home

Digitale Helferlein und Spaßbringer gibt es in fast jedem Haushalt. Doch so manches Gerät entpuppt sich als Stromfresser. Friederike Hildebrandt, Expertin für Digitalpolitik beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, erklärt, wie Sie im Alltag ohne Smart Home schlau Energie sparen können. Hätten Sie das gewusst? Von den meisten Menschen unbemerkt verbraucht ein Router mehr Strom als ein kleiner Kühlschrank. Am besten, Sie schalten die WLAN-Funktion zu bestimmten Zeiten einfach automatisch aus, zum Beispiel nachts oder tagsüber, wenn alle Personen den Haushalt verlassen, empfiehlt Friederike Hildebrandt. Wer noch nicht mit der Online-Benutzeroberfläche des WLAN-Routers vertraut ist, kann den Gerätetyp online suchen und gelangt meist zu hilfreichen Informationen. WLAN-Netze aufrecht zu erhalten, ist generell sehr energieintensiv. Daher sollten auch Verstärker in der Wohnung clever platziert werden, damit möglichst wenig Geräte in Gebrauch sind.
Damit elektronische Geräte möglichst schnell reagieren, ist der Standby-Modus immer noch weit verbreitet. Besonders Unterhaltungselektronik, wie Spielekonsolen oder smarte Fernseher, fressen über die Lebenszeit gesehen Unmengen an Strom. Da hilft nur eine Steckdosenleiste mit Schalter oder eine Zeitschaltuhr, so Friederike Hildebrandt. Bei Bildschirmen gilt: Kleiner ist feiner, rät Hildebrandt weiter. Prüfen Sie vor dem Kauf eines neuen Fernsehgeräts, welche Größe Sie für die entsprechende Distanz zur Couch wirklich brauchen. Teilen Sie den Abstand zwischen Sofa und Bildschirm durch drei – größer sollte die Bildschirmdiagonale Ihres Fernsehers nicht sein. Die Bildschirmgröße hat sogar doppelten Einfluss auf die Stromrechnung. Bei einer geringeren Auflösung sparen Wiedergabegeräte Energie. Auch die Datenmenge wird erheblich reduziert. Für ein schönes Erlebnis ist Ultra-HD nicht immer notwendig. Smart Home-Anwendungen werden gern damit beworben, beim Energiesparen zu helfen. Doch smarte Geräte erhöhen in der Regel den Stromverbrauch. Ursache ist der vernetzte Standby-Betrieb, erklärt Hildebrandt. Dazu kommt die Herstellung der Geräte, die Energie und Rohstoffe verbraucht. Durch das Mehr an Hard- und Software besteht die Gefahr, dass die Geräte schneller kaputtgehen. Potenzial gibt es beim Heizen: Ein schlaues Management oder die Funktionsüberwachung von Heizungsanlagen können sich lohnen.

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