Fußböden aus Terrazzo, Steinholzestrich und Triolin prägen entscheidend den Gesamteindruck

Für die Instandsetzung der originalen, bauzeitlichen Terrazzo- und Steinholzfußböden im Bauhausgebäude in Dessau stellte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz vor drei Jahren 50.000 Euro zur Verfügung. Nun soll eine Bronzeplakette mit dem Hinweis „Gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit Hilfe der GlücksSpirale“ an die zahlreichen privaten Förderer der DSD vor Ort erinnern und zugleich zu weiterer Unterstützung motivieren. Das Bauhausgebäude gehört zu den über 640 Denkmalen, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel von Lotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Sachsen-Anhalt fördern konnte. Nordwestlich der Innenstadt von Dessau befindet sich das Bauhausgebäude, das 1926 nach Plänen von Walter Gropius entstand. Das Gebäude beherbergt in zwei Flügeln zwei Schulen, die über eigene Eingänge und Treppenhäuser verfügen. Der Werkstattflügel, in dem die Bauhausprodukte entwickelt wurden, scheint mit der berühmten Vorhangfassade über dem Sockel zu schweben. Das fünfgeschossige Atelierhaus diente Studierenden und Jungmeistern als Wohnstatt. Dieser Gebäudeteil ist daher auch mit einer Dachterrasse und Balkonen ausgestattet. Zwischen Atelierhaus und Werkstattflügel befindet sich die Festebene mit Speisesaal, Bühne, Aula und Foyer.

Zum Objekt:
Die tragende Konstruktion, ein Skelett aus Stahlbeton, ist im Gebäude sichtbar und lässt Funktion und Ästhetik in der Architektur zur Einheit verschmelzen. An der Ausstattung des Bauhausgebäudes waren die Bauhauswerkstätten beteiligt. Oberflächen und ihre Gestaltung haben für das Bauhausgebäude mit seiner besonderen Transparenz und Fragilität eine besondere Bedeutung. Die Architektur verzichtet mit ihrer reduzierten Formensprache auf Schmuckelemente und beschränkt sich auf die Verwendung von wenigen Materialien. Sie arbeitet gezielt mit Licht und Schatten und erzielt so mit wenigen Elementen ihre Wirkung. Die Fußböden aus Terrazzo, Steinholzestrich und Triolin prägen mit ihrer Materialität und mit ihren harten und glänzenden Oberflächen sowie mit ihrer Farbigkeit den Gesamteindruck der Räume entscheidend mit.
Das Bauhausgebäude wurde 1996 in die Liste des Welterbes bei der UNESCO eingetragen. Es entstand als „gebautes Manifest“ der Bauhaus-Ideen nach Plänen von Walter Gropius und ist ein zentrales Werk der europäischen Kulturgeschichte. Es reflektiert die schöpferischen Prinzipien des Funktionalismus und steht beispielhaft für das am Bauhaus entwickelte Schulmodell.

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