Digitalisierung macht auch vor der Pflege nicht halt

Sozialstaatssekretär Andreas Büttner ist überzeugt davon, dass die Diskussion über Digitalisierung in der Pflege verständlich geführt werden müsse, um die in der Pflege Tätigen, aber auch die zu Pflegenden und deren Angehörige mitzunehmen und die vielfach vorherrschende Skepsis abzubauen. Auf dem 5. Brandenburger Pflegefachtag, der in Erkner stattfand, sagte er: „Nur wenn es gelingt, eine breite Beteiligung hinzubekommen, wird der Prozess der Digitalisierung auch in der Pflege erfolgreich sein können.“

Die Veranstaltung, an der ca. 140 Vertreterinnen und Vertreter ambulanter und stationärer Pflegeeinrichtungen, von Pflegekassen und Kommunen sowie Landtagsabgeordnete teilnehmen, steht unter dem Thema „Pflege meets IT“ und ist das zentrale Treffen aller Pflegeakteure im Land. Der Idee, dass Roboter künftig die Pflegekräfte verdrängen könnten, erteilte der Staatssekretär eine Abfuhr. Pflegebedürftige brauchen Menschen um sich, Gespräche, Zuwendung und Aufmerksamkeit. Das werden Roboter nicht sobald leisten können.

Wichtig sei es zudem, dass offen über Chancen und Risiken gesprochen werde. „Gerade wenn es darum gehen soll, die Chancen zu nutzen, die Digitalisierung bietet, dann müssen auch offen die Risiken mitbedacht und diskutiert werden, die dieser ‚Megatrend‘ mit sich bringen kann.“

Der Brandenburger Pflegefachtag findet seit 2014 alljährlich statt. Er ist eine gemeinsame Veranstaltung der Qualitätsgemeinschaft Pflege der LIGA der Wohlfahrtsverbände – Spitzenverbände im Land Brandenburg in Kooperation mit den Pflegekassen, dem Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste und dem Sozialministeriums des Landes Brandenburg. Der Pflegefachtag ist Teil der im Jahr 2015 gestarteten Pflegeoffensive des Sozialministeriums.

In Brandenburg kümmern sich rund 37.400 Pflegekräfte um pflegebedürftige Menschen. Am 1. Oktober haben 575 junge Leute eine vom Land geförderte Ausbildung in der Altenpflege und Altenpflegehilfe begonnen, 2017 waren es 511 Auszubildende.

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