Die Leiden der Brandenburger Männer

Männer unterscheiden sich im Krankheitsgeschehen stark von Frauen. Darauf weist die Barmer Krankenkasse hin. Männer sind besonders anfällig für Verletzungen und Kreislauferkrankungen und weisen hier bis zu doppelt so viele Fehltage auf wie Frauen, sagt Gabriela Leyh, Landesgeschäftsführerin Berlin/Brandenburg. Sie empfiehlt Männern, einen gesünderen Lebensstil zu pflegen und regelmäßig die ärztlichen Früherkennungsuntersuchungen wahrzunehmen. Insbesondere bei den jungen männlichen Beschäftigten sorgen Verletzungen für hohe Fehlzeiten. In Brandenburg war im vergangenen Jahr in der Altersgruppe der 14- bis 19-Jährigen jeder männliche Beschäftigte im Durchschnitt 3,9 Tage wegen einer Verletzung oder Vergiftung krankgeschrieben. Bei den Frauen waren es 1,9 Tage je Versicherte. Die Berufstätigkeit erklärt diesen Unterschied nur zum Teil. Wären Frauen im gleichen Berufsspektrum tätig wie Männer, so die Berechnungen, lägen ihre Fehlzeiten wegen Verletzungen und Vergiftungen immer noch ein Drittel unter denen der Männer. Wenn der Volksmund vom jugendlichen Leichtsinn spricht, dann steckt darin ein Fünkchen Wahrheit. Wir führen die hohe Zahl von Verletzungen auf die Fahrlässigkeit junger Männer zurück, so Leyh.

Männer mittleren Alters haben Rücken
In der Altersgruppe der 30- bis 49-Jährigen sind bei Männern Rückenschmerzen die häufigste Ursache für eine Krankschreibung. Sie machten in Brandenburg im vergangenen Jahr durchschnittlich 1,3 Fehltage je männlichem Beschäftigten aus. Bei den Frauen in dieser Altersgruppe rangierten Rückenschmerzen mit 1,1 Fehltagen auf Platz vier hinter Atemwegsinfektionen, depressiven Episoden und Reaktionen auf schwere Belastungen.

Bei Männern im höheren Alter rächt sich ungesunder Lebensstil
Mit zunehmendem Alter gewinnen Kreislauferkrankungen an Bedeutung. Sie führten bei Brandenburgs Männern in der Altersgruppe der 50- bis 64-Jährigen mit durchschnittlich drei Tagen je Versicherten zu doppelt so vielen Fehltagen wie bei Frauen mit 1,5 Tagen. Das Risiko für Kreislauferkrankungen wie zum Beispiel einem Herzinfarkt hängt maßgeblich mit dem Lebensstil in jüngeren Jahren zusammen. Eine ausgewogene Ernährung, viel Bewegung und der Verzicht auf Alkohol und Zigaretten sind – für Männer und für Frauen – gute Voraussetzungen, gesund alt zu werden, sagt Leyh. Laut Statistischem Bundesamt sind Herzkreislauferkrankungen geschlechts- und altersübergreifend die Krankheitsart mit den meisten Todesfällen.

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