Politik fordert Handwerk als Gestalter der Energiewende

Am Samstag diskutierten Arbeitnehmer in Caputh gemeinsam mit dem Präsidenten der Handwerkskammer Potsdam, Robert Wüst sowie dem Arbeitnehmervizepräsidenten Thomas Erdmann und Vertretern aus der Bundespolitik und Gewerkschaften die für das Handwerk spürbaren Umbrüche in der Arbeitswelt. Thematisiert wurde dabei auch die Debatte um die Folgen auch die Entwicklung der Energie- und Strompreise und deren Auswirkungen auf Handwerksbetriebe, aber auch die Schlüsselstellung des Handwerks bei der Umsetzung der Energiewende. Gastgeber und HWK-Vizepräsident Thomas Erdmann forderte mit Blick auf die umfangreichen Aufgaben bei der energetischen Gebäudesanierung und deren erfolgreiche Gestaltung ein politisches Sofortprogramm zur Förderung der Gebäudesanierung. „Dazu brauchen wir einen Branchendialog der Fachverbände und der Politik, um schnell belastbare Ziele zu vereinbaren, die gute Arbeit mit fairer Bezahlung und den entsprechenden Tarifverträgen berücksichtigt. Doch auch die Stärkung der Berufsschulen und Kompetenzzentren zur Qualifikation der Auszubildenden und Mitarbeitenden gehört hier dazu.“ In der Diskussion übte Kammerpräsident Robert Wüst mit Blick auf die explodierenden Energie- und Materialkosten, aber auch die wachsenden Lieferengpässe, deutlich Kritik an den Plänen der Bundesregierung zu den geplanten Hilfen zur Abmilderung der Folgen aus dem Ukrainekrieg: „Eine ganze Gesellschaft verlässt sich auf das Handwerk bei der Umsetzung all der Maßnahmen, die es braucht, um die Energiewende zu schaffen. Wir im Handwerk bilden den Mittelstand mit hoher regionaler Verantwortung. Wir sind es, die die Klimaschutz-Maßnahmen umsetzen – ohne das Handwerk gibt es keine Energiewende! Dafür brauchen wir mehr denn je verlässliche Rahmenbedingungen, um Arbeits- und Ausbildungsplätze zu sichern und unseren Beitrag zur Wertschöpfung in Deutschland zu leisten. Wir sind uns der gesellschaftlichen Verantwortung gerade in dieser fragilen Zeit bewusst. Doch einmal mehr zeigt sich, dass bei den geplanten Hilfen für Unternehmen, die unter den wirtschaftlichen Folgen des Ukrainekrieges leiden, die kleinen und mittleren Unternehmen die Last alleine tragen sollen, während Industrie- und Großunternehmen in den Fokus der geplanten Unternehmenshilfen genommen werden. Das kann nicht sein! Das ist eine Ohrfeige für eine ganze Branche und den gesamten Mittelstand. Damit setzt die Bundesregierung das Gelingen der Energiewende aufs Spiel!

Unser Appell an den Bund kann daher nur lauten – unterstützt die Wirtschaftsmacht von nebenan, gleichberechtigt zu Konzernen und Industrie, ohne Spaltung von Wirtschaftszweigen!“

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