Gransee wird Pilotprojekt

Bei einer Expertenanhörung zum Thema „Autonomes Fahren“ der Enquete-Kommission des Landtages zur Zukunft des ländlichen Raumes am letzten Freitag in Liepe, Landkreis Barnim, bezeichnete Henryk Wichmann (CDU) die Ideen für selbstfahrende Autos als eine „sehr gute Chance für den ländlichen Raum“.

„Aufgrund der Ausdünnung des öffentlichen Personennahverkehrs ist man auf dem Land mittlerweile auf ein eigenes Auto angewiesen. Die Schaffung von Alternativen ist dringend nötig, um allen Menschen wenigstens ein Mindestmaß an Mobilität zu geben“, sagte der stellvertreten Vorsitzende der Kommission am Freitag. „Ein wesentlicher Kostenfaktor beim ÖPNV sind die Personalkosten, die etwa 30 bis 50 Prozent ausmachen. Auch vor dem Hintergrund des Mangels an Busfahrern könnte autonomes Fahren viele Strecken abdecken, die heute kaum noch bedient werden“, meinte Wichmann.

Allerdings steht die Entwicklung in Brandenburg noch ganz am Anfang. Vertreter des Brandenburger Verkehrsministeriums sehen den flächendeckenden Einsatz „autonomen Fahrens“ erst ab 2030. Bis dahin müsse noch ein „ordentliches Stück Arbeit“ geleistet werden, so Wichmann. Auf der Anhörung wurde deutlich, dass neben den technischen Voraussetzungen vor allem die rechtlichen Grundlagen geschaffen werden müssen. „Vor allem muss das Bundespersonenbeförderungsgesetz geändert werden, damit ein selbstfahrender ÖPNV auch flexibel einsetzbar sein wird“, sagte Wichmann. Erste Pilotprojekte gebe es bereits. In Gransee (Oberhavel) ist schon der erste fahrerlose Bus unterwegs. Die Oberhavel Verkehrsgesellschaft (OVG) haben ein Konzept erarbeitet, das autonomes Fahren in Verbindung mit einer besseren Vernetzung individueller Nahverkehrsbedürfnisse untersucht hat.

Henryk Wichmann (CDU), MdL Brandenburg

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