Bau-Gewerkschaft fordert Booster für den Neubau

Neues Wohnen im Kreis Oder-Spree: Im vergangenen Jahr wurden im Landkreis Oder-Spree insgesamt 603 Wohnungen neu gebaut – darunter 398 in Ein- und Zweifamilienhäusern. Das sind 236 Wohnungen weniger als im Vorjahr. Ein- und Zweifamilienhäuser, Reihen- und Mehrfamilienhäuser: Insgesamt investierten die Bauherren im vergangenen Jahr im Kreis Oder-Spree rund 111,1 Millionen Euro für den Wohnungsneubau. Das teilt die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt mit. Die IG Bau Oderland beruft sich dabei auf aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Für das laufende Baujahr warnt die IG Bau-Bezirksvorsitzende Astrid Gehrke vor einem weiteren Abwärtstrend: „Bauvorhaben werden auf Eis gelegt. Denn hohe Baukosten treffen auf hohe Zinsen und hohe Hürden beim Bauen durch staatliche Auflagen und Vorschriften. Das ist ein toxischer Mix für den Wohnungsbau.“ Die Kaufpreise beim Neubau seien längst „aus den Fugen geraten“ und die Mieten „klettern enorm nach oben“ – vor allem bei neu gebauten Wohnungen. Entscheidend sei jetzt, was gebaut werde: „Die Wohnungen müssen zur Lohntüte der Menschen passen. Es kommt darauf an, vor allem bezahlbare Wohnungen und Sozialwohnungen zu bauen“, sagt die Vorsitzende der IG Bau Oderland, Astrid Gehrke. Gebraucht werde jetzt ein „Booster für den Neubau“ von sozialen und bezahlbaren Wohnungen. Gehrke appelliert an die heimischen Bundestagsabgeordneten, sich in Berlin für ein „massives Aufstocken der Fördergelder“ stark zu machen. Aber auch das Land Brandenburg sei mehr gefordert.

Für mehr Sozialwohnungen und für mehr bezahlbare Wohnungen muss der Staat – müssen Bund und Länder – bis 2025 mindestens 72 Milliarden Euro in die Hand nehmen“, sagt Astrid Gehrke. Die Gewerkschafterin beruft sich dabei auf Berechnungen von zwei Wohnungsbau-Studien, die die IG Bau beim Pestel-Institut und beim Bauforschungsinstitut ARGE mit in Auftrag gegeben hatte.

error: Der Inhalt ist geschützt!
X