Mehrweg-Glasflaschen für Milchalternativen

Niklas Domke hat sich in seiner Bachelorarbeit an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde mit der Frage beschäftigt, wie man in der Biobranche künftig mehr Mehrwegbehältnisse schaffen kann, um ein umweltfreundlicheres Gesamtkonzept zu erhalten. Die Idee zu seiner Bachelorarbeit bekam Niklas Domke, der im August letzten Jahres erfolgreich seinen Abschluss im Studiengang Ökolandbau und Vermarktung absolvierte, durch seinen eigenen Hafermilchkonsum. „Hafermilch wurde bis vor Kurzem ausschließlich in Tetrapaks verkauft. Ich habe mich gefragt, warum es keine Mehrweg-Glasflaschen für Milchalternativen gibt“, blickt er zurück. Zugleich fiel ihm auf, dass auch bei Brotaufstrichen keine Mehrweggläser verwendet wurden, sondern überwiegend Einwegvarianten. Das erschien dem 23-Jährigen kein schlüssiges Gesamtkonzept für die Bio-Branche zu sein, weshalb er sich zunehmend mit der Frage auseinandersetzte, wie ein umweltfreundlicheres Konzept bei schon vorhandenen Glasbehältnissen von Einweg zu Mehrweg für die Branche realisierbar sein kann. Für seine Bachelorarbeit, die von  Prof. Dr. Jens Pape und Dr. Melanie Kröger, beide befassen sich seit schon seit Längerem mit dem Thema unverpackt-Läden und deren Möglichkeiten der Verpackungsvermeidung, betreut wurde, interviewte Niklas Domke verschiedene Experten aus den Bereichen der Lebensmittelproduktion und des Lebensmitteleinzelhandels.

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Dabei fand er heraus, dass es zwar neuartige Ansätze für Mehrwegverpackungssysteme im Nicht-Getränkebereich z.B. für Nüsse, Tomatenpassata, Tee gibt, jedoch die Umsetzung hin zu einem Mehrwegverpackungssystem sehr zeitaufwendig ist und aus Sicht der Befragten von keinem Unternehmen allein angegangen werden könne. „Es herrscht Unterstützungsbedarf beim Spülen der Gläser, bei der Logistik und der allgemeinen Organisation des Mehrwegsystems. Außerdem ist das Verbraucherverhalten dazu bisher noch sehr wenig erforscht. So ist nicht geklärt, ob sie bereit wären, mehr für Mehrweg zu zahlen, speziell für Brotaufstriche zum Beispiel“, fasst er die wichtigsten Erkenntnisse seiner Bachelorarbeit zusammen. Generell habe es jedoch eine große Bereitschaft seitens der Befragten gegeben, sich mit dem Thema zu beschäftigen. „Denn ein Mehrwegsystem für Produkte wie Nüsse gibt es bereits über Joghurtgläser. Da diese teils schon gelistet sind, ist das Prinzip bekannt und es gibt Unternehmen, die dem Trend folgen wollen“, sagt Niklas Domke. Im Ergebnis seiner Arbeit wünschten sich die Befragten einen Dienstleister, der ein risikofreies Testen des Systems möglich mache. Niklas Domke verweist zudem darauf, dass es bislang an Ökobilanzen für Nicht-Getränke-Verpackungen fehlt, welche Einweg- mit Mehrwegverpackungen miteinander vergleichen. Hierfür gebe es noch einen Forschungsbedarf. Domke studiert unterdessen an der Humboldt-Universität zu Berlin, wo er einen Master in Agricultural Economics absolviert.

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