5G-basierte Lösung zur Waldbrandbekämpfung in Brandenburg

Die Aladin-Partner haben auf dem Flugplatz in Schönhagen gezeigt, wie mit einem temporären, lokalen 5G-Netz die Waldbrandbekämpfung verbessert werden kann. In diversen Feldversuchen wurde eine Gesamtlösung integriert, so dass nun Einsatzkräfte vernetzt, Löschroboter und Drohnen gesteuert sowie Lagebilder an die Einsatzzentrale in Echtzeit übertragen werden können. Die Herausforderungen im Kampf gegen Waldbrände sind vielfältig und anspruchsvoll: Im Wald gibt es oft keinen oder nur einen schlechten Mobilfunkempfang, die Gebiete sind schwer zugänglich und möglicherweise sogar munitionsbelastet. Um diesen Herausforderungen besser zu begegnen, nutzt das Projekt Aladin (Advanced Low Altitude and Data Information System) ein temporäres, zuverlässiges 5G-Kommunikationsnetz „out of the Box“. Dieses ermöglicht die präzise Steuerung von Löschfahrzeugen, die Echtzeitübertragung von Video- und Datenströmen zur Einsatzleitung sowie die Kommunikation zwischen den Einsatzkräften.

Aladin hat die prototypische Gesamtlösung auf dem Flugplatz Schönhagen in Brandenburg demonstriert. Seit Mai 2022 erproben die Partner unter der Leitung der Technischen Hochschule Wildau (TH Wildau) in diversen Feldversuchen die Integration einer Drohne, eines Kettenlöschfahrzeugs und der Einsatzkräfte in das 5G-Netz. Die Drohne liefert den Einsatzkräften ein Echtzeitlagebild in das Kommandomodul und auf mobile Endgeräte. Hierfür kann die Tragflächendrohne bis zu acht Stunden in der Luft bleiben.

Das Aladin-Projekt testete auch eine unbemannte, schwere Löschraupe, die präzise auf bis zu 1.500 Meter über das 5G-Netz zum Brandherd gesteuert wird. Dieses System ist mit einem neuartigen Schlauchsystem ausgestattet, welches das Kettenfahrzeug kontinuierlich mit Löschwasser versorgt. Durch diese Methode können Einsatzkräfte, selbst wenn der Verdacht auf Munition im Erdreich besteht, auch innerhalb des gesperrten Sicherheitsbereichs von 1.000 Metern um den Brandherd arbeiten. Das temporäre, lokale 5G-Netz basiert auf dem Nomadic Node von Fraunhofer Fokus. Das gesamte 5G Nomadic Node-Setting besteht aus robusten, transportablen Server-Koffern für die notwendige Hard- und Software. Die Kommunikation mit der Einsatzzentrale kann bei Bedarf auch über das Satellitennetz hergestellt werden.

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Das Vorhaben wird durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr mit knapp 4 Millionen Euro gefördert und durch die Technische Hochschule Wildau koordiniert.

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