Carmen Bier zu Gast im Scharwenka Kulturforum

Das Scharwenka Kulturforum in Bad Saarow ist etabliert und gern besucht, zu den unterschiedlichsten Konzerten, Ausstellungen und allem andere, Wissenswerten rund um das Scharwenka Haus. Die ehrenamtlichen Mitglieder sind stetig auf der Suche nach neuen Ideen, um das Haus noch bekannter zu machen. Das Kulturforum lebt durch sie und ihr Engagement. Mit ins Leben gerufen wurde die Reihe „Zur Kaffeezeit“ – ein schönes Format, bei frischem Kaffee und Kuchen dem Protagonisten lauschen zu können und zu erfahren, was sonst vielen verborgen bleibt. Kürzlich konnte man Carmen Bier, die jüngste Geschäftsführerin des Helios Klinikums Bad Saarow, für diesen Nachmittagsplausch „Zur Kaffeezeit“ gewinnen. Am Flügel auf der kleinen Empore nahmen sie Platz. Die Einführung übernahm in bewährter Form Gerlinde Stobrawa, Dabei stellte sie noch ein weiteres Moderatorenteam vor: Vera Jaspers und Ruth Buda, die in der Zukunft die Formate im Scharwenka Kulturforum unterstützen werden. Demzufolge war das Gespräch mit Carmen Bier die Premiere für Vera Jaspers in gemütlicher Atmosphäre. Tee entspannt und trägt zum Wohlbefinden bei, Carmen Bier zieht dem Kaffee einen wohlschmeckenden Kräutertee vor. Vera Jaspers hatte sich natürlich gut vorbereitet und einen Fragekatalog entworfen, der viele Themen rund um das Helios Klinikum, die Medizin, die Pflege und das weitere Arbeitsumfeld einer Klinikgeschäftsführerin zum Inhalt hatte. Aber eigentlich interessierte in erster Linie die bewegende Frage: Wie wird man die jüngste Geschäftsführerin, die das Helios Klinikum Bad Saarow je hatte? Die Kindheit war geprägt vom Elternhaus, durch das Carmen Bier immer angestachelt wurde, sich mit vielem auseinanderzusetzten und eine Lösung zu finden.
Sie ist eine Wendekind, in den Wirren der friedlichen Revolution 1989 in Templin geboren. Ihre „Mama & Mutti“, wie sie sie liebevoll im Gespräch nennt, war alleinstehend mit ihr und hatte, wie viele andere auch zu der Zeit, zu kämpfen. Die Mutter war das Zugpferd, das sich durch die Zeit biss und immer eine Lösung fand, sich weiterzubilden und ihrer Tochter so ein Bild der Engagiertheit zu vermitteln und niemals aufzugeben. Auch wenn die gesamte Familie im Gesundheitswesen arbeitet, wollte sie das eher nicht. Einige Schlüsselerlebnisse in den frühen Jahren haben sie davon abgehalten. Stolz mache sie, dass ihre Mutter Physiotherapeutin geworden sei und mit Leidenschaft noch später eine Ausbildung zur Krankenschwester gemacht habe. Das sporne sie seit jeher an. Nach dem Abitur ging sie an die Humboldt Universität nach Berlin, um dort Volkswirtschaftslehre zu studieren und wollte dann in den wirtschaftsjournalistischen Bereich gehen. Um das Studium abschließen zu können, braucht man ein Praktikum über ein halbes Jahr. Hier nahm ihr Leben eine entscheidende Wendung, sie bekam ein Praktikumsplatz im Helios Krankenhaus in Zehlendorf im Marketing-Bereich. Die Schnittstellen, die von dem Bereich ausgingen, waren allesentscheidend. Es habe ihr gefallen, mit so vielen Fachbereichen in Kontakt zu kommen, das wäre inhaltlich gesehen äußerst interessant gewesen, erzählte Carmen Bier. Nach der Vollendung des Studiums gab es ein Gespräch mit der damaligen Personalchefin, die ihr vorschlug, beim Helios Traineeprogram mitzumachen. Das Gesundheitswesen des Helios aus der Verwaltungs-Perspektive kennenzulernen war aus heutiger Sicht der Startschuss ihrer Karriere. Zwei Jahre Trainee bedeutet auch, damit einverstanden zu sein, alle sechs Monate in einer anderen Stadt zu leben ein, anderes Krankenhaus oder Klinikum und neue Fachbereiche kennenzulernen. Das war superschneller Input ohnegleichen. Das erste halbe Jahr war sie in Bad Saarow, hier hat sie alle Abteilungen „durchhospitiert“. Dabei habe ihr sehr geholfen, dass sie von den erfahrenen Kollegen unterstützt wurde, die ihr meisterlich zeigten, worauf es in der jeweiligen Abteilung ankommt. Dann folgten Stationen in Rottweil, Hattingen und Duisburg, mit weiteren tiefgreifenden Einblicken. Land und Leute waren auch eine Herausforderung, aber mit Geduld und Charme einer Brandenburgerin weiß man sich eben zu behaupten. Mit der Zeit reifte jedoch der Entschluss, dass es besser wäre, wieder in heimische Gefilde zurückzukehren. Sie ging zu Vivantes und war auch dort sehr gefragt. Doch als der heutige COO bei Helios Health und Helios Deutschland, Enrico Jensch, sie nach nicht einmal drei Wochen anrief und ihr die Stelle als Klinikgeschäftsführerin anbot, das war 2019, ging ihr Wunsch, zu ihrer ersten Wirkungsstätte Bad Saarow zurückzukehren, in Erfüllung. Mit Leib und Seele habe sie sich für Bad Saarow entschieden. Und nun ist Carmen Bier bereits seit vier Jahren dabei.

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