Helios Klinikum Bad Saarow Partnerklinik- SOS nach Vergewaltigung

Das Modellprojekt „Medizinische Soforthilfe und vertrauliche Spurensicherung nach Vergewaltigung“ (kurz „SOS nach Vergewaltigung“) wird abermals erweitert: Das Helios Klinikum Bad Saarow wird die elfte Partnerklinik im Land Brandenburg, an die sich Betroffene von sexualisierter Gewalt wenden können. Betroffene eines Sexualdeliktes, die nicht oder nicht direkt nach der Tat zur Polizei gehen möchten, haben hier die Möglichkeit, vertraulich Spuren sichern zu lassen. Im Rahmen des Angebotes findet eine Akutversorgung und eine gerichtsfeste Spurensicherung statt, unabhängig von einer polizeilichen Anzeige. Über die Notaufnahmen der elf Partnerkliniken können Betroffene von sexualisierter Gewalt Hilfe in Anspruch nehmen. Die Befunddokumentation von Verletzungen, sowie die Sicherung (biologischer) Spuren werden dabei von rechtsmedizinisch geschulten Ärztinnen und Ärzten bis zu drei Tage nach der Tat durchgeführt und für ein eventuell folgendes behördliches Ermittlungsverfahren anonymisiert aufbewahrt. Sollten sich die Betroffenen zu einem späteren Zeitpunkt für eine Anzeige entscheiden, kann die Polizei auf das vertraulich gesicherte Spurenmaterial zurückgreifen und im Rahmen der Strafverfolgung alle weiteren erforderlichen Schritte einleiten.
Pawel P. Morawski, Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Helios Klinikum Bad Saarow, erklärt: „Die Einführung der Anlaufstelle für vertrauliche Spurensicherung ist ein wichtiger Schritt, um Opfern von sexualisierter Gewalt einen geschützten Raum zu bieten. Hierbei steht für uns die Fürsorge und Unterstützung der betroffenen Frauen im Vordergrund. Wir möchten ihnen die Möglichkeit geben, sich in einem vertrauensvollen Umfeld medizinisch versorgen und gleichzeitig die notwendigen Maßnahmen zur Sicherung von Spuren durchführen zu lassen. Unser engagiertes Team aus Fachärzt:innen, Pflegepersonal und psychosozialen Unterstützungsdiensten steht bereit, um den betroffenen Frauen einfühlsam und kompetent zur Seite zu stehen. Wir sind uns bewusst, dass eine solche Einrichtung weit über die rein medizinische Versorgung hinausgeht, und werden alles daran setzen, den individuellen Bedürfnissen und Wünschen der Patientinnen gerecht zu werden“.
Das Angebot der vertraulichen Spurensicherung richtet sich an Betroffene von sexualisierter Gewalt, unabhängig von Geschlecht, Herkunft, sexueller Identität und Orientierung oder der sozialen Beziehung zum Täter bzw. zur Täterin.

Beteiligte Partnerkliniken
Helios Klinikum Bad Saarow
Klinikum Frankfurt (Oder),
Carl-Thiem-Klinikum Cottbus,
GLG Werner Forßmann Klinikum Eberswalde,
Alexianer St. Josefs-Krankenhaus Potsdam,
Asklepios Klinikum Uckermark,
Klinikum Ernst von Bergmann Potsdam,
Kreiskrankenhaus Prignitz, die Oberhavel Kliniken, Universitätsklinikum Brandenburg an der Havel,
Universitätsklinikum Ruppin-Brandenburg
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Ein wichtiger Aspekt der Betreuung von Gewaltbetroffenen ist neben der medizinischen Versorgung auch die weiterführende Nachsorge, welche in enger Zusammenarbeit mit dem Verein für Opferhilfe Land Brandenburg e. V. bereitgestellt wird. Sechs Fachberatungsstellen im Land Brandenburg bieten auf Wunsch nach Gewalterfahrungen streng vertraulich und kostenfrei Beratung, psychologische Hilfe und darüber hinaus psychosoziale Prozessbegleitung an.

Vertrauliche Spurensicherung

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