DGB am 1. Mai in Berlin und Brandenburg für höhere Löhne, bessere Arbeitsbedingungen und Umverteilung

Ungebrochen solidarisch – das ist das Motto, unter dem in diesem Jahr in Deutschland Gewerkschaften des DGB auf die Straße gehen, um für bessere Arbeitsbedingungen, höhere Löhne und mehr soziale Gerechtigkeit zu demonstrieren. Auch in Berlin und Brandenburg gibt es zahlreiche Veranstaltungen, Kundgebungen und Demonstrationen. „Höhere Löhne stehen in diesem Jahr klar im Zentrum unserer Forderungen zum 1. Mai“, sagt Katja Karger, Vorsitzende des DGB Berlin-Brandenburg. „Die rasante Inflation bringt viele Menschen in wirtschaftliche Bedrängnis. Gleichzeitig haben einige Unternehmen kräftig Gewinne eingefahren. Nach der Lohnzurückhaltung der letzten Jahre muss in den Tarifrunden in diesem Jahr deutlich mehr drin sein für die Kolleginnen und Kollegen. Das ist auch im Interesse der Wirtschaft. Fehlt den Verbrauchern Kaufkraft, würgt das die Konjunktur ab. Gerade in Berlin und Brandenburg müsse zudem die Tarifbindung der Betriebe steigen, mahnt Karger. Nur noch in knapp jedem fünften Betrieb profitieren die Beschäftigten vom Schutz eines Tarifvertrages, über 80 Prozent der Betriebe sind an keinen Kollektivvertrag gebunden.“ Hier sei auch der Staat in der Pflicht, sagt Karger. Sie fordert die Brandenburger Landesregierung auf, den Koalitionsvertrag umzusetzen und die Tariftreue im Vergabegesetz zu verankern. Öffentliches Geld dürfe es nur für gute Arbeit geben. Nele Techen, stellvertretende Vorsitzende des DGB Berlin-Brandenburg, weist auf die weiterhin schwierige Situation junger Menschen beim Start ins Berufsleben hin: „Deutlich mehr Betriebe müssen ausbilden – in beiden Bundesländern. In Berlin ist die Lage zwar besonders prekär, aber auch in Brandenburg finden gerade im Nordosten immer mehr Schulabgänger nur schwer einen Ausbildungsplatz. In Berlin wäre die Ausbildungsumlage aus unserer Sicht dringend erforderlich, um mehr Unternehmen zu motivieren, selbst auszubilden, aber auch um die Ausbildungsqualität zu steigern und um die Kosten der betrieblichen Ausbildung gerechter zu verteilen. Wir werden weiter alles dafür tun, dass die Umlage kommt.“

Berliner DGB-Kundgebung vor dem Roten Rathaus

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