Es kommt oftmals anders als man denkt

Der Bundestagskandidat der CDU für den Wahlkreis 63, Dr. Daniel Rosentreter, war in der vergangenen Woche in Herzberg angetreten, sich nicht nur der breiten Öffentlichkeit vorzustellen und zu seiner Person zu sprechen, er hatte sich auch ein starkes – und wie sich dann im späteren Verlauf herausstellen sollte – und auch emotionales Thema ausgesucht. Es ging um „Infrastrukturprojekte im ländlichen Raum abseits der Tesla Ansiedelung“. Mit dazu hatte er den Minister für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg, Guido Beermann, und den Ersten Beigeordneten des Landkreises Oder-Spree und Dezernenten für Bauen, Ordnung und Umwelt, Sascha Gehm eingeladen.

Sascha Gehm übernahm auch die Moderation für beide Gesprächspartner. Es kam dann alles ganz anders, als man sich das vorgestellt hatte. Im Gasthaus Simke in Herzberg war der Saal sehr gut besucht, auch wenn die beiden Hauptprotagonisten leicht später erschienen, warteten die Gäste geduldig. Guido Beermann und Sascha Gehm, beide CDU, waren als Privatpersonen zur Wahlveranstaltung von Dr. Daniel Rosentreter mit angetreten – mit einem Gesprächskonzept. Doch der Abend entwickelte sich in eine Richtung, wo es ausschließlich und höchst brisant um den Zankapfel „Bau der Hauptstraße durch Herzberg“ ging. 

 In Herzberg, im Landkreis Oder-Spree, kocht es und zwar schon seit über 20 Jahren: Die Straße, die quer durch den Ort verläuft, befindet sich in einem dermaßen desolaten Zustand, dass einem der „Kamm schwillt“. Ein Schlagloch neben dem anderen und dazu keine Entwässerung, so dass sich oftmals noch große Pfützen bilden. Bei den derzeitigen Wetterkapriolen kann man hier schon zeitweise von „Land unter“ sprechen. Die Dorfgemeinschaft ist auf Konfrontationskurs, weil weder Landesregierung noch Landkreis oder gar der Landesbetrieb Straßenwesen in Brandenburg bisher eine adäquate Lösung herbeiführen konnte. Das Dorf macht seinen Unmut mit Plakaten an jeder freien Stelle Luft – zu Recht!

Ortsteilvorsteher Hartmut Kuchenbecker packte die Gelegenheit beim Schopfe, um auf das Problem aufmerksam zu machen, räumte aber auch gleichzeitig ein, dass er und seine Vorgänger es nicht geschafft haben, mit verschiedenen Gutachten und weiteren Dokumenten die Landesregierung und die zuständigen Minister der unterschiedlichen Parteien dazu zu bewegen, doch endlich Abhilfe zu schaffen. Die hitzige Diskussion mit Wortmeldungen von betroffenen Bewohnern kam bei den Gesprächspartnern an. Nur leider stand der Minister nicht im Stoff für diese Problematik. Dafür war er auch nicht gekommen, aber trotzdem hörte er sich das geduldig an und versuchte beschwichtigend zu reagieren.

Das Thema Straße ist angekommen, das wusste auch Sascha Gehm, der in die Diskussion professionell eingriff, auch weil er die Komplexität erkannt hatte und entsprechend reagierte. Für Dr. Daniel Rosentreter war es etwas schade, denn er konnte sich zwar vorstellen und auch Stellung nehmen zu dem umfänglichen Thema in Herzberg, aber für sein eigentliches Anliegen fehlte schlicht und ergreifend die Zeit. Das seien genau die Herausforderungen, um die man sich auch im Kleinen im Bundestag kümmern müsse, um die Basis hier im Ländlichen und die Glaubwürdigkeit nicht zu verlieren. Er verstünde den Unmut der Herzberger, so Daniel Rosentreter. Kurzes Intermezzo und schon war die Veranstaltung, die hätte noch mehr Informationen bringen können, zu Ende.

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