Lausitzer Bauhandwerk braucht Impulse und Entlastungen

Forderungen der Handwerkskammer zügig umsetzen
Aussetzen der Grunderwerbssteuer, Rechtssicherheit für Gebäudetyp E im Sinne von „Einfaches Bauen“, mittelstandsfreundliche Ausschreibungen im Lausitzer Revier und Verzicht auf Unterlagen und Nachweise, die für ein Ausschreibungsverfahren nicht zwingend notwendig sind: Die Handwerkskammer Cottbus hat klare Vorstellungen, wie das Bauhandwerk in Südbrandenburg gestärkt werden soll. Die Zeit drängt, die Branche steckt in einer tiefen Krise.

Dass sich immer weniger Baukräne in der Lausitz drehen, liegt weniger am Wetter, sondern vielmehr an der Flaute am Wohnungsmarkt. Bei der Genehmigung von Wohnungen in Ein- und Zweifamilienhäusern gab es in Brandenburg 2023 einen Rückgang von mehr als 36 Prozent. In einigen Teilen des Landes sprechen Unternehmer von der „Abrisskante“ beim Neubau von Wohnungen. Die Bauunternehmen brauchen dringend Impulse und Entlastungen an vielen Stellen.

Der Strukturwandel kann durch die neuen Ansiedlungen ein Impulsgeber für die Lausitzer Baubranche sein. Hier ist es wichtig, dass die Ausschreibungen mittelstandsfreundlich (kleinere Lose, Vergabe in Einzellosen) erfolgen und die Betriebe rechtzeitig eingebunden werden. Vor einer Woche hatte die Handwerkskammer dazu einen intensiven und konstruktiven Dialog mit der Chefin der Staatskanzlei Kathrin Schneider, bei dem die Sachverhalte lösungsorientiert besprochen wurden.

Als Impulsgeber sieht die HWK die öffentliche Hand Land, Landkreise und Kommunen in der Pflicht, ihre geplanten Vorhaben durchzuführen und wenn möglich auszubauen. Zudem kann es nicht mehr sein, dass – wie oft praktiziert – ausschließlich der billigste Anbieter zum Zuge kommt. Die Lausitzer Unternehmen zahlen ihre Steuern in der Lausitz. Viele Betriebe sind Sponsor von Vereinen und helfen in ihrer Heimat, wo sie können. Das sollten die Vergabestellen berücksichtigen, wenn sie Aufträge wegen ein paar Hundert Euro an Firmen vergeben, die Hunderte Kilometer entfernt ihren Sitz haben, erläutert Corina Reifenstein.

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