Folgen der Klimakrise wirken sich auf Landwirtschaft aus

Die Folgen der Klimakrise führen zu einer geringeren Kartoffelernte in Deutschland. Nach ersten Auswertungen sinkt die Erntemenge in diesem Jahr auf rund 10,3 Millionen Tonnen und damit um voraussichtlich neun Prozent im Vergleich zum Vorjahr bzw. um fünf Prozent im Vergleich zum mehrjährigen Durchschnitt. Laut vorläufiger Zahlen konnten im bundesdeutschen Durchschnitt etwa 38 Tonnen pro Hektar geerntet werden, das entspricht einem Rückgang von zwölf Prozent im Vergleich zum Vorjahr und acht Prozent im Vergleich zum mehrjährigen Durchschnitt. Die Ursache liegt in den überdurchschnittlich heißen und trockenen Sommermonaten. Vor allem bei Kartoffeln, die nicht bewässert wurden, kam es zu Ernteeinbußen. Obwohl die Anbaufläche in diesem Jahr um rund 8000 Hektar auf 266 800 Hektar stieg, konnten damit die Ertragsrückgänge nicht kompensiert werden. Auch in Niedersachsen, dem mit 46 Prozent Flächenanteil bedeutendsten deutschen Anbaugebiet, bauten die Landwirte auf einer größeren Fläche Kartoffeln an. Die Erntemenge liegt mit rund 5,2 Millionen Tonnen voraussichtlich nur knapp über der des Vorjahres. Die Frühkartoffelernte, die bereits Ende Mai begann und am 10. August endete, war in vielen Regionen noch zufriedenstellend. Nach überwiegend guten Pflanzbedingungen im Frühjahr reichten die Bodenwasservorräte bei den frühen Sorten vielerorts für einen guten Knollenansatz, zudem wurde nach Möglichkeit bewässert. Mittelfrühe und späte Sorten litten hingegen sehr unter den ununterbrochen hochsommerlichen Bedingungen. Ohne Bewässerung kam es landesweit, insbesondere im Osten, aber auch in Mittel- und Süddeutschland zu erheblichen Ertragseinbußen durch Trocken- und Hitzestress. Bewässerte Bestände litten zumindest unter der Hitze, teilweise waren auch Wasserkontingente nicht ausreichend.

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