Ad-hoc-AG „Extremsituation“ nimmt Arbeit wieder auf

Kaum Niederschlag im Juni in Verbindung mit hochsommerlichen Temperaturen führten zu einem deutlichen Rückgang der Abflüsse in der Spree und Schwarzen Elster. Einige Mindestabflüsse können trotz erster ergriffener Maßnahmen nicht mehr gehalten werden. Das Landesamt für Umwelt berief deswegen am 17. Juni die länderübergreifende Ad-hoc-Arbeitsgruppe „Extremsituation“ ein, um der bereits angespannten Situation in Zusammenarbeit mit den sächsischen und Berliner Kolleginnen und Kollegen zu begegnen.
Die Trockenjahre 2018 bis 2020 sind nicht vergessen. Aus diesem Grund reagierte das Landesamt für Umwelt frühzeitig auf die kritisch werdende Situation und berief erneut die Ad-hoc-AG „Extremsituation“ ein – eine länderübergreifende Arbeitsgruppe, deren Arbeit sich die letzten drei extremen Dürrejahre bewährt hat. Ziel ist es, Strategien und Maßnahmen zu erarbeiten, um die Abflüsse in der Spree und Schwarzen Elster so weit wie möglich zu stabilisieren. Neben Temperaturen von zum Teil über 30 Grad Celsius fiel im Juni bisher deutlich zu wenig Regen. Seit Junibeginn wurden an der Messstation in Cottbus 3,8 Millimeter Niederschlag gemessen. Durchschnittlich fallen im Juni circa 50 Millimeter Regen in Cottbus (langjährige Reihe 1981 bis 2020). Die Vorhersagen kündigen zwar auch heftige Wärmegewitter an, wo diese allerdings auftreten und ob diese auch tatsächlich (Stark-)Regen bringen, ist nicht vorhersagbar.

Spree
Die sächsischen Speicher konnten in den Wintermonaten 2020 und 2021 ihr Stauziel erreichen und haben in der 23. Kalenderwoche mit der Niedrigwasseraufhöhung für Brandenburg und Berlin begonnen. Auch die Abgaben an der Talsperre Spremberg wurden auf 9,9 Kubikmeter pro Sekunde erhöht, um die Abflüsse in der Spree zu stützen. Aktuell liegt der Wasserstand der Talsperre Spremberg bei 91,70 Meter NHN und fällt um 2 Zentimeter pro Tag.

Schwarze Elster
Die ausbleibenden Niederschläge im Einzugsgebiet der Schwarzen Elster haben zu einem drastischen Einbruch des Abflusses geführt. Am Pegel Neuwiese (Sachsen, zwischen Hoyerswerda und Senftenberg) wurden am 17.06.2021 circa 0,23 Kubikmeter pro Sekunde gemessen. Der mittlere Abfluss liegt bei 2,95 Kubikmeter pro Sekunde. Am Pegel Kleinkoschen UP sind es aktuell nur noch 0,135 Kubikmeter pro Sekunde.

Aus diesem Grund wurden bereits in der 23. Kalenderwoche erste Maßnahmen, wie die Reduzierung einzelner Ableitungen aus der Spree, ergriffen, um den Abfluss am Pegel Leibsch UP zu stützen. Am 14.06.2021 tagte in diesem Zusammenhang auch die AG Niedrigwasserbewirtschaftung – eine regional arbeitende Gruppe, bestehend aus dem Landesamt für Umwelt, den unteren Wasserbehörden und Gewässerunterhaltungsverbänden im mittleren Spreegebiet. Es wurden Strategien und Maßnahmen abgestimmt, um der zuspitzenden Situation zu begegnen. Den unteren Wasserbehörden wurde empfohlen, aufgrund der rückgehenden Abflussverhältnisse Allgemeinverfügungen zu erlassen, welche die Entnahme aus Oberflächengewässern beschränken.
Aufgrund der Wetterprognosen wird davon ausgegangen, dass die Niedrigwassersituation, die gerade erst begonnen hat, sich weiter verschärfen wird. Aus diesem Grund werden sich die Partner weiterhin regelmäßig jeden Monat treffen, um schnell reagieren zu können.

 

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