Brandenburger Gastronomen enttäuscht über mangelnde Wertschätzung der Branche durch die Politik

Die Nachricht, dass es in diesem Jahr keinen beschlossenen Haushalt mehr für das Jahr 2024 im Bund geben wird, macht Brandenburger Gastronomen wütend und fassungslos. Bis zuletzt haben die Brandenburger Gastronomen Hoffnung in die Beratungen im Vermittlungsausschuss zum Wachstumschancengesetz gesetzt. Teil dessen wäre ein Antrag Bayerns gewesen, der die Beibehaltung der 7 % beinhaltet. Doch nachdem sich die Bundesregierung bislang in Sachen Haushalt 2024 nicht geeinigt hat, kann unter anderem auch das Wachstumschancengesetz im laufenden Jahr nicht mehr auf den Weg gebracht werden.

Der Präsident des Branchenvertreters, des Dehoga Brandenburg, Olaf Schöpe, hat dazu eine ganz klare Meinung: „Es macht mich wütend zu sehen, wie wenig Wertschätzung unsere Branche in Deutschland genießt! Da wird bei den 7 % von Subventionen geredet, davon, dass es nur eine befristete Hilfe für die Corona-Zeit und Energiekrise gewesen sei. Das zeigt, wie weit weg die Politik vom realen Leben ist! Die Lebensmittelpreise sind um fast 30 % gestiegen, die Energiekosten bleiben hoch, Mautgebühren werden umgelegt, die Menschen gehen weniger essen – und dann wird als erstes die Zusage zur Verlängerung der Mehrwertsteuer gekippt und jetzt lässt man es laufen, um dann im nächsten Jahr festzustellen, rückwirkend können wir nichts mehr machen! Wenn wir Unternehmer so unsere Geschäfte führen würden, wären wir schon lange nicht mehr am Markt“!

„Die Erhöhung der Mehrwertsteuer auf Speisen auf wieder 19 % fördert nicht nur die „Rucksack-Gastronomie“ – bei der Essen für 7 % ausgefahren wird, es verteuert auch ab dem 1. Januar 2024 das Essen für die Kinder in Schulen und Kindergärten. To go – Gastronomie wird dann mit 7 % besteuert, das Essen im Restaurant vom Teller – der auch nachhaltig wiederverwendet wird – dann mit 19 %! Das ist weder nachhaltig noch regional – Themen, die eigentlich mal ganz oben auf der Agenda dieser Bundesregierung standen. Das ist eine Steuererhöhung, die der Bürger zahlen muss!“ so Olaf Schöpe weiter. „19 % auf Speisen ist auch nicht gerecht, weil in 23 Ländern in Europa ein abgesenkter Mehrwertsteuersatz Gesetz ist!“

Bei mehr als einem Viertel der Gastronomen ist die Buchungs- und Reservierungslage zu Weihnachten und Silvester schlecht und sehr schlecht, das Weihnachtsgeschäft gegenüber 2019 um 60 % und gegenüber dem Vorjahr um 40 % schlechter, so eine Umfrage unter Brandenburger Gastronomen. Auch das Geschäft mit privaten und Firmenweihnachtsfeiern ist um 60 % schlechter. Das alles geschieht vor dem Hintergrund der drohenden Anhebung der Mehrwertsteuer auf Speisen von 7 % auf dann wieder 19 %.

Schließungen, vor allem im ländlichen Raum,
werden die Folge sein.

Investitionen in Rad- und Wasserinfrastruktur sind dann wirklich in den „märkischen Sand gesetzt“. Ohne Gastronomie und Übernachtungsmöglichkeiten erweisen wir den jahrelangen Anstrengungen zur Tourismusentwicklung in Brandenburg „einen Bärendienst“, so der Dehoga Brandenburg.

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